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Autor Mitteilung
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 00:13 - 12.05.2003

Ich habe den Grund gefunden, warum
die Front der ehem. Technischen
Hochschule Berlin-Charlottenburg
gesprengt wurde.
Es bedarf nur eines Bildes.
Damit ist alles gesagt.Das ist der Grund.

[Link zum eingefügten Bild]
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 01:05 - 12.05.2003

Die TU war ein Gebäude der Kaiserzeit und wurde wie vieles lediglich als Nazi-Kulisse missbraucht.

In München steht dagegen bis heute das "Führerhaus", das eigens als Münchner Büro für Hitler gebaut wurde. Eingeweiht wurde es mit dem Staatsbesuch Mussolinis 1937. Das Münchner Abkommen wurde darin unterzeichnet.
Die Amerikaner hatten 1948 überhaupt keine Scheu, ausgerechnet darin ihr "America House Munich" einzurichten als Kulturhaus für die Münchner. Seite 1957 ist die Staatliche Hochschule für Musik und Theater. In Hitlers Büro wird also jetzt Geige geübt - dafür wurde dann die TU gesprengt...

http://home.t-online.de/home/RIJONUE/m01.htm
Pilaster
Stammgast

Beiträge: 97


 

Gesendet: 02:24 - 12.05.2003

Aber wie koennen denn die albernen Adler auf ihren groben Standposten, die doch sowieso erst lange nach der Fertigstellung dieses herrlichen Gebaeudes installiert wurden, Grund gewesen sein, die grossartige Fassade zu sprengen? Betriebsunfall?

Wohl kaum! Ein absichtlicher krimineller Akt erster Klasse, dem die Nachfolgefassade kaum nachsteht. Es kann einem wirklich elend werden wenn man sich die unnoetige und gedankenlose Zerstoerung vor Augen fuehrt, die vielerorts nach dem Krieg geschehen ist. Die Kriegsschaeden sind eine Sache fuer sich; genau so aber leidet Deutschland unter den Folgen der Nachkriegszerstoerungswut.

PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 02:48 - 12.05.2003

Ich habe noch vor kurzem studiert
(wat denn wat denn, bin ja erst 40),
zwar nicht an der TU, war dort aber häufig. Ich schaute mir jahrelang alles genau an, im Prinzip ist das Gebäude von Innen so phantatisch und beeindruckend wie frühere Vorderfront. Nur die ersten 10 Meter , dort ist eine Halle mit dem Charme eines Hallenbads in Wanne-Eickel - naja, genau wie von aussen eben. Aber nach diesen 10 Metern ist innen das meiste "alt". Ist schon sehr beeindruckend. Auch die Rückfront ist "alt", man kann dort wunderbar im Sommer im Grünen sitzen um Sartre im Original zu lesen, etc
(hach wat muss ich wieder angeben).

WEnn man am Haupteingang steht, ist RECHTS davon ein altes , unversehrtes Gebäude. Die rechte Seite der TU ist auch "alt", und der Platz zwischen diesen beiden Gebäuden ist gepflastert, mit an den Wänden sich entlangrankendem Efeu, und es ist tatsächlich ein BOGEN zwischen diesen Gebäuden - ähnlich dem zwischen SChloss und Hofkirche in Dresden! kein Witz. ein kleiner Platz, der wie eine "altstadt" aussieht. ICh lief dort vor einjiger Zeit wieder mal lang, und dachte: "hm....ALtstadt neben der TU....nicht schlecht......"

insofern witziger zufall dass ihr hier die TU ins spiel bringt - das mit der "altstadt" dachte ich sogar tatsächlich, bevor ich dieses forum hier kannte ! lustiger zufall, nech?

ich dachte damals: schade, das du keine gleichgesinnten kennst, mit denen du diese Wahrnehmung teilen kannst....

Schön , dass ich es - wenn auch nur virtuell - jetzt kann !

Pilaster
Stammgast

Beiträge: 97


 

Gesendet: 02:57 - 12.05.2003

So wie Du die Dinge schilderst, Peter, sieht es so aus, als ob eine Rekonstruktion hier durchaus moeglich sei! Leider sagt ja Mark weiter oben, dass die Gegend durch weitere unschoene Uni-Gebaeude und anderen Terror verhunzt ist.
Schlüter
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 06:25 - 12.05.2003

@PeterBerlin
"Sartre im Original"
Das ist gar nichts, ich habe Goethe im Original gelesen.
mark!
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 20:38 - 12.05.2003

Peter, auch ich habe mal ein paar semester an der tu verbracht, ich wusste damals nichts ueber abriss oder so. Nachdem ich aber die frontverkleidung der Seitenfluegel näher betrachtet habe, wurde mir klar, dass hier erst nach dem Krieg Krieg geführt wurde. Immer wenn ich vor dem Gebäude stand, habe ich gehofft, es wuerde gleich wieder einstürzen.

Diese Ausstrahlung von ignoranter Arroganz, präpotent in die Mitte gestülpt, vorgedrängelt, mit diesem ekligen Sendunsbewusstsein der 'neuen Kunst', das Alte zertretend, dieses pseudointellektuelle Selbstbewusstsein der durchschnittsbegabten Modernistenkuenstler.

Diese Penner...
(trifft es noch am besten, sorry)
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 13:55 - 13.05.2003

also ich glaube auch nicht, dass eine einen tag lang aufgebaute tribüne der grund für den abriss war.

es ging bestimmt mal wieder nur darum, einfach alles irgenwie anders zu machen - egal ob gut oder schlecht.
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 14:21 - 13.05.2003

Glaubst Du nicht Antiquitus ?
Ich gebe Dir andere Beispiele:
Garnisonskirche Potsdam
Viele politische Wilhelmstraßen-Gebäude
usw.

Alle Bauwerke, die auch nur einmal mit
einer Veranstaltung der Nazis zu tun
gehabt haben, wurden entweder abgerissen
oder teilweise abgerissen.
Die damaligen Politiker wollten sich
möglichst nicht mit dem Thema
"Nationalsozialismus" beschäftigen.
Sie wollten es alles unter den Tisch
kehren. Und ganz neu anfangen.

Übrigens, hat man ja auch sogar die
Namen der Unis geändert.
Aus Technische Hochschule Berlin
wurde Technische Universität Berlin.
Aus Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin
wurde Humboldt-Universität Berlin.
etc.

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