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Autor Mitteilung
B. Szillis-Kappelhoff
Moderator

Beiträge: 756


Gesendet: 12:06 - 29.05.2007

Kreisstadt im Memelland

* prußisch "po, pa" = an, bei, in der Nähe von
* "gegis" = Hain (Erlenwald, Heuwiesen, Äcker)
* "geguse" = Kuckuck, auch Monat Mai (Kuckucks- oder Saatmond)

Po-gegen: am Fluss Gege gelegen
ausgesprochen Pojegen oder Pojehjen

Fluss:
1307 Gegen
1735 Gege
1785 Gäge
ausgesprochen Jäge oder Jehje

Quellen:
- Ma¸osios Lietuvos Enciklopedija (Kleinlitauische Enzyklopädie), A-Kar, Vilnius 2000
- Peteraitis, Vilius: Ma¸oji Lietuva ir Tvanksta (Lithuania Minor and Tvanksta) Vilnius 1992


Landeskunde:
"Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Memelstrom, der in Preußen nie eine Grenze war, plötzlich zu einer scharfen Grenzlinie, die mitten durch die alten preußischen Kreise schnitt. Um die danach entstandenen Probleme, die sich verwaltungsmäßig, schulisch, kirchlich und auf vielen anderen Gebieten durch die willkürliche Trennung ergaben, zu bewältigen, wurde das vom Deutschen Reich abgetrennte Memelland
1920 auf Anordnung der französischen Militärverwaltung in neue Verwaltungsbezirke aufgegliedert. Während die Kreise Memel-Stadt und Memel-Land ihre alten Kreisgrenzen behielten, verlor der Kreis Heydekrug kleinere Teile seines Gebietes südlich des Memelstromes. Neu gebildet wurde ein Kreis aus Teilen von vier alten Kreisen, deren Kreisorte alle südlich der Memel lagen. Zwei Drittel des neuen Kreises hatte bis zur Abtrennung zum Landkreis Tilsit gehört und ein Drittel etwa zum Kreis Ragnit. Vom Stadtkreis Tilsit wurde der auf dem nördlichen Memelufer gelegene Stadtteil Übememel abgetrennt und vom Landkreis Niederung kam noch der Gutsbezirk Perwallkischken dazu. Dieser neu gebildete Kreis bekam seinen Namen von dem Ort Pogegen, der wegen seiner verkehrsmäßig günstigen Lage zum Kreisort bestimmt wurde. Alle Eisenbahnen und Steinstraßen liefen bei dem Tilsit
gegenüberliegenden Dorf Pogegen zusammen. Hier gabelte sich nicht nur die von Tilsit kommende Eisenbahn nach Memel und Tauroggen, hier war auch die Endstation der Kleinbahnen von Laugßargen und Schmalleningken. Ferner teilte sich die aus Tilsit kommende Chaussee in Mikieten in drei wichtige Verkehrswege:
nach links in Richtung Memel (über Pogegen), geradeaus nach Tauroggen und nach rechts ins südliche Memelland bis Schmalleningken und weiter nach Litauen hinein. Der Kreis war ein langgestrecktes Gebilde von 60 km, das im Osten und Norden bis zur alten deutsch-russischen jetzt litauischen Grenze, im Süden bis an den Memelstrom und im Westen bis zur Grenze des Kreises Heydekrug reichte.
Mit 93.900 ha umfaßte dieser neue Kreis 40 % des gesamten Memelgebietes. In ihm lag auch über die Hälfte aller memelländischen Waldungen. Außerdem hatte er eine ertragreichere Landwirtschaft als jeder der anderen Landkreise. Die Bewohner blieben weiterhin stark nach Tilsit orientiert, da der größte Teil des Gebietes zum sogenannten kleinen Grenzverkehr gehörte."
Quelle: http://www.memelland-adm.de/

Redensart: Ön Pagege, wo´t spät dagt.



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