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Autor Mitteilung
Johann Dientzenhofer
Novize

Beiträge: 29


Gesendet: 18:02 - 04.05.2004

Glosse aus der FAZ von gestern:

Wasser fließt nicht den Berg hinauf. Diese Erkenntnis haben bereits die Baumeister des Mittelalters konsequent übernommen und Dächern wirkungsvolle Neigungen verpaßt. Als man dann in den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die "Monotonie" der ewig gleichen Sattel- , Pult-, Zelt-, Tonnen-, Krüppelwalm- und Zwechdächer leid war, hat man sich der aus den sonnen- und regenarmen Regionen bekannten Flachdächer erinnert. Vor allem freistehende Bungalows und mehrstöckige Geschoßbauten wurden damit versehen - und Eigentüer und Mieter mußten zur Kenntnis nehmen, daß Flachdächer selten dicht sind.
Mittlerweile hat sich zwar die Qualität der verwendeten Baumaterialien verbessert. Doch ob ein Horizontaldahc auch noch in 100 Jahren zuverlässig seinen Zweck erfüllt, muß sich erst noch zeigen. so lange wollen moderne Architekten jedoch nicht warten. Längst haben sie sich etwas Neues einfallen lassen:
Vordächer über Huaseingängen werden seit geraumer Zeit fast durchgängig zu den Gebäuden hin geneigt. Nun strömt Regenwasser auf die Häuser zu und muß über Kanäle oder Rohrleitungen an den Außenwänden entlang zum nächsten Gully geleitet werden. Versagt auch nur ein einziges Bauteil oder verstopfen Schnee und Eis die Abflußrinnen, werden die Wände naß oder läuft die Brühe gar zur Türe rein. Bauschäden und Folgekosten sind damit programmiert. Ob der Zugewinn an Ästhetik der an aufgerissene Schnäbel erinnernden Konstruktionen den sich abzeichnenden Ärger rechtfertigt , darf bezweifelt werden.
Hans-Dominik Schwabl
Mitglied

Beiträge: 120


 

Gesendet: 18:33 - 04.05.2004

Seien wir doch froh darüber, dann hält das Zeug wenigstens nicht lange! Der Traditionalismus der Patzschkes z.B. mit ihren fassadengliedernden Gesimsen hat ja nicht nur ästhetische Folgen, sondern bedeutet, dass die Wasserableitung an einer solchen Fassade einfach viel besser ist. In 50 Jahren wird man den Unterschied daran ablesen können, dass die Patzschkeschen Häuser beser erhalten sein werden.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 18:44 - 04.05.2004

Gut geschrieben! Das trifft's wirklich...! Und dieser Sarkasmus - Ich liebe das!
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 19:43 - 04.05.2004

und soviel zum thema "form follows function" - die moderne wird immer absurder!

ich habe, wenn es ästhetische gebäude sind, nichts gegen flachdächer, siehe hier:

[Link zum eingefügten Bild]
[quelle: www.bildindex.de ]
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 21:50 - 04.05.2004

Das eigentl. Dach ist da wohl hinter dem Geländer auf dem Sims und hat wohl auch einen gewisssen Winkel. Der Artikel kritisiert ja nicht nur den ästhetischen Aspekt des Flachdaches. Bei den hist. Bauten habe ich acuh kein Problem damit, dass sie kein sichtbares Dach haben, z.B. das Alte Museum, das Stadtschloss, das Johanneum...
Johann Dientzenhofer
Novize

Beiträge: 29


 

Gesendet: 22:52 - 04.05.2004

Diese Gebäude haben meist schon ein leicht geneigtes Dach, es ist nur aufgrund der Attika und der Höhe von der Straße aus nicht zu sehen und so ist es ja auch vom Auftraggeber gedacht (gewesen).
Hans-Dominik Schwabl
Mitglied

Beiträge: 120


 

Gesendet: 23:14 - 04.05.2004

@Kai_2
Genau: Die Moderne wird immer absurder!!!!
Johann Dientzenhofer
Novize

Beiträge: 29


 

Gesendet: 13:23 - 05.05.2004

Wie durch Zauberhand hat sich der Titel des Themas verändert...

Hat da jemand zu viel "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" gesehen?

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