Heute bezeichnet der Begriff Sucht ein unwiderstehliches Verlangen, im engeren Sinn die Abhängigkeit von einer Droge. Man versteht darunter Stoffe, die das Handeln und Denken eines Menschen beeinflussen und diesen damit abhängig machen können. Aber auch andere Verhaltensweise wie Spielen, Essen oder Arbeiten können zur Droge werden.
Auslöser für eine Sucht können verschiedene Faktoren sein: Probleme in der Familie, Angst und Schwierigkeiten in der Schule oder am Arbeitsplatz, Langeweile oder der Wunsch Schmerzen zu lindern.
Mit einer Droge können Entspannung und Wohlbefinden auch in schwierigen Situationen erreicht werden. Schnell wird es zur Gewohnheit Probleme nicht zu lösen, sondern ihnen auf diese Weise auszuweichen. Man wird psychisch abhängig.
Zeichen einer Sucht
Die Abhängigkeit von einem Suchtmittel wird meistens von den Angehörigen und Betroffenen beschönigt oder verleugnet. Oft sinken die Leistungen in der Schule oder im Beruf, es gibt Schwierigkeiten mit den Mitmenschen und dann passiert es, dass man den Freundeskreis wechselt und sich vom sozialen Leben zurückzieht.
Alkoholische Getränke, Tabak, Kaffee und Medikamente werden zu den legalen Drogen gezählt. Jeder Erwachsene kann sie kaufen, aufbewahren und zu sich nehmen, wie es ihm beliebt. Der Konsum von illegalen Drogen hingegen kann leicht zu Konflikten mit dem Gesetz führen. Bei den illegalen Drogen unterscheidet man zwischen weichen und harten Drogen. Weiche Drogen wie zum Beispiel Marihuana und Haschisch können psychisch abhängig machen.
Sogenannte harte Drogen wie Heroin verursachen psychische und körperliche Abhängigkeit. Kokain und synthetische Drogen wie Amphetamine sowie halluzinogene Drogen wie LSD machen nicht körperlich abhängig, sondern stark psychisch abhängig und schädigen den Körper so sehr, dass sie zu den harten Drogen zählen.
Der Weg aus der Sucht
Von einer Sucht loszukommen, ist hart und schmerzhaft. Am Anfang steht für jeden Betroffenen das offene Eingeständnis süchtig zu sein. Der Antrieb, etwas zu verändern, wird leider meist erst stark genug, wenn die Familie zerbrochen, der Arbeitsplatz, die Wohnung und eine Menge Geld verloren sind und es keinen Ausweg mehr gibt. Drogenberatungsstellen stellen fest, wie und wo eine Therapie erfolgen kann und wer die Kosten übernimmt. Zunächst aber muss der Körper entgiftet werden, um die biochemischen Vorgänge wieder zu normalisieren.
Während diesem Entzug treten typische Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Unruhe usw. auf. Wenn der Körper wieder frei von Suchtstoffen ist, beginnt die Entwöhnung, die in der Regel Wochen bis Monate dauert. Jetzt gilt es, die Psyche vom Verlangen nach der Droge zu befreien. Auf die Entwöhnung folgt die Nachsorge. Es gibt Angebote von Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen wo ehemals Abhängige Rat und Hilfe für ein Leben ohne Drogen finden.
Kommt es dennoch zu einem Rückfall wird der Betroffene häufig als haltlos, gleichgültig und verklemmt bezeichnet. Der Verzicht auf die Droge entlastet oft nicht wie erwartet, da ungelöste Probleme wieder aktuell werden. Der Rückfall ist für ihn eine (Schein-) Lösung, wenn er sein neues Leben nicht so schnell wie gedacht annehmen kann.
Kinder vor der Sucht schützen
Drogen sind aus dem heutigen Leben leider kaum noch wegzudenken. Der Schutz eines Kindes beginnt mit der Erziehung in der Familie: Ist es stark, selbstbewusst und kann >Nein danke< sagen, so braucht es keine Drogen, um glücklich zu sein oder mit Problemen umzugehen.
Eltern sollten sich ihrer Vorbilderfunktion bewusst werden. Der Kontakt mit Suchtmittel beginnt nämlich in der Familie. Man sollte niemals Alkoholreste stehen lassen, oder die Kinder zum Einkaufen von Zigaretten oder alkoholischen Getränken schicken. Man soll auch dem Kind nur in medizinisch begründeten Fällen Beruhigungs- oder Schmerzmittel geben und natürlich sollte man nie Suchtmittel anbieten „Magst du einen Schluck von meinem Bier kosten?“
Wenn euer Kind schon früh nach Bier fragt (z.B. vor dem 9ten Lebensjahr), lasst es ruhig kosten. Es wird ihm nicht schmecken und somit mit Bier einen abstoßenden Geschmack assoziieren.