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Letzte Aktualisierung: 05.04.2011 -16:57 Uhr
16:57 Kanada: Radioaktivität aus AKW Fukushima im Trinkwasser
In Vancouver (Kanada) wurden radioaktive Partikel, die aus dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 stammen, im Trinkwasser gemessen. Das Gesundheitsministerium und die japanischen Behörden beschwichtigen zwar und spielen die möglichen Gesundheitsgefahren herunter. Rund eine Woche nach dem Unglück hat die Konzentration an radioaktivem Jod-131 mit 12 Becquerel pro Liter allerdings den kanadischen Grenzwert für Trinkwasser von 10 Becquerel pro Liter überschritten. Offenbar ohne, dass die Bevölkerung darüber informiert wurde. Aktuell länge der Wert nur noch bei 3,4 Becquerel pro Liter.
16:40 Wetter entlastet Tokio
In den nächsten Tagen wird erneut ein kräftiger Wind aus Richtung Südwest im AKW Fukushima 1 austretende radioaktive Partikel auf das Meer hinaus transportieren.
16:10 AKW Fukushima 1: Leck teilweise geschlossen
Nachdem in den vergangenen Tagen mit verschiedenen Methoden versucht wurde, das Leck im Turbinengebäude des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 zu schließen, gibt es heute einen ersten Hoffnungsschimmer. Japanische Medien berichten, dass aktuell nicht mehr so viel radioaktives Wasser austrete. Nach Versuchen mit Zement und Kunstharz war eine Verfüllung des Lecks mit Flüssigglas offenbar teilweise erfolgreich. Die japanische Regierung hatte Tepco – den Betreiber des Kraftwerks – wiederholt aufgefordert, das Leck schnellstens zu schließen, um negative Auswirkungen auf den Pazifik zu begrenzen.
15:50 Barriere vor Atomkraftwerk?
Im Moment diskutiert man Lösungen für Schutzwände und -mauern vor dem Atomkraftwerk Fukushima 1, die den Austritt radioaktiver Substanzen in den Pazifik begrenzen sollen. Diese Rückhaltesysteme könnten als Ultima Ratio fungieren, wenn es nicht gelänge, alle großen Lecks im Kraftwerk zügig zu schließen.
AKW Fukushima 1: Meerwasser vor Atomkraftwerk erreicht Rekordverseuchung
Bereits in der Vorwoche wurden im Meerwasser vor dem Kraftwerk hohe Strahlungswerte gemessen. Um das 3000- bis 4000-fache wurde der zulässige Grenzwert überschritten. Zum Wochenwechsel stellte man einen neuen Negativrekord auf. Um das 7,5- bis 5-Millionen-fache sei der Grenzwert bei Messungen am Wochenende und am Montag überschritten worden.
Tepco und die japanischen Behörden hatten stets beteuert, dass die Radioaktivität im Pazifik kein Problem darstelle. Zu hoch sei die Verdünnung aufgrund der enormen Wassermassen. Erst gestern räumte Regierungssprecher Edano ein, dass die Verseuchung massive Auswirkungen auf den Pazifik haben könne, wenn man den Austritt von Radioaktivität nicht eindämme.
Entwarnung gaben heute US-Experten. So sieht William Burnett von der Florida State University keine Gefahr für Menschen und Meerestiere. Aufgrund der schnellen Verdünnung im Ozean sei das austretende radioaktive Wasser nur für Meerestiere in der unmittelbaren Umgebung des Atomkraftwerks problematisch. In einer Zone von rund 800 Metern könne es, wenn sich die Situation fortsetze, zu Mutationen kommen. Auch Ken Buesseler, ein Meeresforscher aus Massachusetts hält die Gefahren durch Radioaktivität aus dem Meer für gering. Er verweist auf die Konzentration von radioaktiven Stoffen, die schon in 30 Kilometern Entfernung auf ein Tausendstel abfalle. Die größeren Gefahren lauern an Land, so der Experte.
AKW Fukushima – 3,5 Millionen Liter verseuchtes Wasser ins Meer geleitet
Bereits rund 3,5 Millionen Liter verseuchtes Wasser wurden gestern und heute in den Pazifik vor dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima 1 geleitet. Die Maßnahme war nötig geworden, um Platz in Spezialbehältern für radioaktives Wasser zu schaffen. Das ausgeleitete Wasser sei nur leicht radioaktiv, während in den Reaktorgebäuden hoch-radioaktives Wasser stehe, dass dringend abgepumpt werden müsse.
Insgesamt sollen rund 11,5 Millionen Liter strahlendes Wasser ins Meer geleitet werden. Regierungssprecher Edano hat sich für diese Notfallmaßnahme entschuldigt. Es sei sei aber die einzige Möglichkeit, Schlimmeres zur verhindern.
Man muss dringend das hoch-verseuchte Wasser aus den Reaktorgebäuden abpumpen, um die Arbeiten am Kühlsystem des Kraftwerks fortsetzen zu können und eine Verschlimmerung der Lage zu verhindern.
Südkorea will Fakten
Südkorea hat sich mit einem formalen Auskunftsgesuch an die japanische Regierung gewandt. Man wolle genaue Daten über Art und Umfang der Freisetzung von radioaktiven Stoffen in den Pazifik. Das asiatische Land brauche verlässliche Daten, um die Gesundheitsgefahr für die eigene Bevölkerung abschätzen zu können. Beobachter entnehmen dem Statement eine leichte Verstimmung, weil Korea nicht vorab über die Maßnahme unterrichtet worden sei.
19:55 Russland hilft mit Spezialschiff
Russland will Japan bei einem der dringlichsten Probleme am havarierten Atomkraftwerk Fukushima 1 helfen. Man hat Japan ein Spezialschiff angeboten, das zur Aufbereitung von radioaktivem Abfall aus Atom-U-Booten entwickelt wurde. Das Schiff, das seinerzeit von Japan finanziert wurde, könnte radioaktives Wasser aus dem AKW Fukushima 1 aufnehmen. Ein Sprecher des Schiffeigners (ein russischer Staatskonzern) sieht die Leihgabe als Akt der Freundschaft zur japanischen Nation, mit dem man sich inbesondere für die vorherige Hilfe bedanken will.
Das Entfernen des Wassers aus den Reaktorgebäuden gehört zu den Aufgaben mit der höchsten Priorität. Erst nach dem Abpumpen können die Arbeiten am Kühlsystem des Kraftwerks fortgesetzt werden. Eine dauerhafte Kühlung ist wiederum die einzige Möglichkeit, die außer Kontrolle geratenen Reaktoren zu stabilisieren.
Die Arbeiter am Kraftwerk stehen vor einem Dilemma – einerseits muss immer mehr Wasser auf die Reaktoren gesprüht werden, um sie provisorisch zu kühlen, andererseits weiß man jetzt schon nicht mehr, wohin man mit dem verseuchten Wasser soll. Deshalb wurde heute damit begonnen, schwach verstrahltes Wasser aus Spezialbehältern ins Meer abzulassen, um Platz für stärker radioaktives Wasser aus den Reaktorgebäuden zu schaffen.
Gelingt keine Sicherstellung der Kühlung droht schlimmstenfalls ein Fortschreiten der Kernschmelze und ein Eindringen der Schmelze in den Erdboden. Bei Kontakt mit Grundwasser könnte das Material eine Explosion verursachen, die radioaktive Stoffe in großem Ausmaß freisetzt. Im schlimmsten Fall droht gar eine unkontrollierte Kettenreaktion.
19:20 IAEO kritisiert Tepco
Yukiya Amano, der Chef der internationalen Atomenergiebehörde IAEO, hat den Kraftwerksbetreiber Tepco kritisiert. Die Sicherheitsmaßnahmen, die Tepco für Störfälle getroffen habe, seien unzureichend. Mit dieser Einschätzung revidiert Amano seine vor Wochen getroffene Aussage, dass ausschließlich unberechenbare Naturgewalten für die Atomkatastrophe ursächlich seien.
14:05 Massive Auswirkungen durch Verseuchung des Pazifik befürchtet
Während die japanische Regierung die Folgen der Atomkatastrophe auf den Pazifik in den vergangenen Wochen stets heruntergespielt hatte, schließt man sich heute erstmals den Befürchtungen internationaler Experten an. So sprach Regierungssprecher Edano auf einer Pressekonferenz davon, dass es massive Auswirkungen auf den Ozean haben werde, wenn man den Austritt hoch-radioaktiver Substanzen nicht schnell eindämme. Zuvor war bekannt geworden, dass es möglicherweise Monate dauern werde, alle Lecks im AKW Fukushima zu schließen. Edona verbindet seine Ausführungen mit der Forderung an die Betreiberfirma Tepco, schnell zu handeln.
13:50 Ausleitung von verseuchtem Wasser gestartet
Tepco, der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 hat damit begonnen, radioaktives Wasser in den Pazifik auszuleiten. Diese Notfallmaßnahme war zuvor angekündigt worden. Sie dient dazu, die Spezialbehälter mit schwach-radioaktivem Wasser zu leeren, um höhergradig verseuchtes Wasser aus den Reaktorgebäuden abpumpen zu können. Das Abpumpen des Wassers ist die zwingende Voraussetzung für die Fortsetzung der Arbeiten an den Kühlsystemen der Reaktoren. Nur eine dauerhafte Kühlung der Restzerfallswärme der abgeschalteten Reaktoren kann eine weitere Eskalation der Krise verhindern. Experten halten im Eskalationsfall bei Kontakt des geschmolzenen Brennstoffs mit Grundwasser gar eine Explosion und eine unkontrollierte Kettenreaktion für möglich.
13:40 IAEO-Chef Amano für höhere Sicherheitsstandards
Der Chef der internationalen Atomenergiebehörde hat sich im Rahmen einer Konferenz in Wien, auf der die internationale nukleare Sicherheit diskutiert wird, für höhere Sicherheitsstandards ausgesprochen. Man müsse den Bedenken der Menschen Rechnung tragen und könne nach der Katastrophe in Japan nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.
13:08 AKW Fukushima 1: Radioaktives Wasser soll in Pazifik geleitet werden
Der Betreiber des Atomkraftwerks Fukushima 1 will 10.000 Tonnen radioaktives Wasser in den Pazifik leiten. Das Wasser stamme vor allem aus Spezialbehältern, in denen man das verseuchte Wasser bisher aufbewahrt hat. Ziel der Aktion: Man will in den Behältern Platz für deutlich stärker strahlendes Wasser aus den Reaktorgebäuden schaffen.
Regierungssprecher Edano bezeichnete diese Notfallmaßnahme als unausweichlich. Die Radioaktivität des ausgeleiteten Wassers läge etwa 100-fach über dem zulässigen Grenzwert, aber eben deutlich unter der Verseuchung des Wassers, das sich noch in den Reaktorgebäuden befindet und für das keine Behälter zur Verfügung stünden. Man erwarte durch das Ausleiten des Wassers keine Gefahren für die menschliche Gesundheit.
Das Entfernen des hoch-radioaktiven Wassers aus den Reaktorgebäuden gehört zu den derzeit wichtigsten Aufgaben am AKW Fukushima 1. Nur wenn diese Gefahrenquelle beseitigt ist, können die Arbeiten am Kühlsystem des Kraftwerks fortgesetzt werden. Eine dauerhafte Kühlung der Reaktoren ist wichtig, um eine weitere Eskalation der Krise zu verhindern.
12:40 Atomkraftwerk Fukushima 1: Leck konnte nicht geschlossen werden
Das Leck im Turbinengebäude des Reaktors 2 konnte nicht geschlossen werden. Hoch-radioaktives Wasser entweicht daher weiter ungehindert aus der Anlage.
Nachdem ein Versuch, den etwa 20 Zentimeter langen Riss mit Zement zu schließen, gescheitert war, hatte man gestern einen neuen Versuch mit Sägespänen, Papier und Kunstharz gewagt. Allerdings zeigte auch diese Aktion keinen Erfolg.
Da vor Ort offenbar keine professionellen Tracer zur Verfügung stehen, hatte man das entweichende Wasser mit Badesalz eingefärbt, um dessen Spur verfolgen zu können. Man gelangte dabei zu der Erkenntnis, dass das Wasser nicht über die normalen Abflüsse ins Meer gelange. Man befürchte nun, dass das verseuchte Wasser außerhalb der Leitungssysteme durchsickere.
12:10 Hohe Radioaktivität außerhalb der 30-Kilometer-Zone
Berichten japanischer Medien zufolge wurden auch heute wieder außerhalb der 30-Kilometer-Zone Strahlungswerte gemessen, die deutlich über den zulässigen Grenzwerten liegen. Auch in Shitake-Pilzen wurde eine Strahlung gemessen, die die erlaubte Maximaldosis überschreitet. Man hat den Verkauf der Pilze vorerst gestoppt.
12:00 Reaktor soll versiegelt werden
Man erwägt inzwischen offenbar – ähnlich wie in Tschernobyl – eine Versiegelung der Reaktoren in Fukushima.
18:54 AKW Fukushima 1: Abdichtung des Lecks gescheitert
Auch der heute erfolgte zweite Versuche, das Leck in der Betonwand des Atomkraftwerks Fukushima 1 abzudichten, ist gescheitert. Während man gestern zunächst versucht hatte, den Riss mit Zement zu schließen, probierten die Arbeiter heute eine Reparatur mit Kunststoff.
Über die Beschädigung fließt hoch-radioaktives Wasser ins Meer. Der Kraftwerksbetreiber und die japanischen Behörden vermuten noch mehrere solcher Lecks und haben die Suche und Reparatur zum Schwerpunkt der aktuellen Rettungsmaßnahmen erklärt.
Im Verlauf der vergangenen Woche musste man eine zunehmende radioaktive Verseuchung des Meerwassers vor dem Reaktor beobachten. Samstag war das erste Mal auch in größerer Entfernung vom AKW eine hohe Verseuchung des Wassers gemessen worden. Das hatte vor allem die Fischereiverbände alarmiert, die ihre Existenz akut bedroht sehen.
18:40 Sperrzone um Atomkraftwerk Fukushima 1 strahlt stark
Heute hat Tepco erstmals Messwerte der Radioaktivität innerhalb der geltenden 20-Kilometer-Evakuierungszone veröffentlicht. Nachfragen nach Messwerten wurden in den letzten Wochen stets mit Verweis auf die hohe Gesundheitsgefahr für die Messteams abgelehnt. Die heute veröffentlichten Werte ergaben eine Radioaktivität von bis zu 50 Mikrosievert. Das entspricht einer Jahresdosis von 438 Millisievert und überschreitet die natürliche Strahlung um rund das 200-fache.
17:30 Wind weht Radioaktivität Richtung Tokio
Wie befürchtet hat der Wind an Japans Küsten Richtung Süden gedreht. Damit werden radioaktive Partikel aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima 1 auch nach Tokio transportiert. Die 34,5 Millionen Einwohner starke Metropolregion war während der vergangenen drei Wochen meist von radioaktiven Winden verschont geblieben. Der Wind hatte die strahlenden Partikel auf das Meer hinaus transportiert.
17:10 Atomkraftwerk Fukushima 1 wird monatelang Radioaktivität freisetzen
Die japanische Regierung bereitet ihre Bevölkerung auf ein Leben mit der Radioaktivität vor. Regierungssprecher Edano sagte heute, dass es vermutlich noch Monate dauern werde, bis keine Radioaktivität mehr aus dem AKW Fukushima 1 entweiche.
10:12 AKW Fukushima: Abdichtung des Lecks fehlgeschlagen
Nachdem gestern Versuche, das Leck im Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima abzudichten fehlgeschlagen waren, versucht man heute erneut, der Lage Herr zu werden. Das Finden und Schließen der Lecks habe derzeit – neben dem Abpumpen des radioaktiven Wassers – Priorität. Erst danach könne man sich wieder dem Kühlsystem widmen, um eine dauerhafte Kühlung der Reaktoren zu sichern und eine Eskalation der Lage zu verhindern.
10:10 Zweite Tote AKW-Mitarbeiter gefunden
In der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima 1 hat man zwei Leichen von AKW-Mitarbeitern gefunden, die zuvor bereits vermisst wurden. Den Behörden zufolge sind die Männer vermutlich durch den Tsunami vor rund drei Wochen getötet worden. Erste Vermutungen, die Beiden seien ertrunken, bestätigten sich nicht. Beide Leichen wiesen offene Verletzungen auf, die vermutlich infolge von Blutverlust und Schock zum Tode geführt haben. Die Leichen waren nur geringgradig verstrahlt, so dass sie ihren Angehörigen übergeben werden konnten. Die beiden Männer waren 20 und 30 Jahre alt.
9:10 Stahlung in Lebensmitteln gesunken
Gute Nachrichten aus Fukushima sind rar. Umso schöner ist, wenn es dann doch mal ein Hoffnungszeichen zu vermelden gibt. In Gemüse und Fisch aus dem Umfeld des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 wurden zwar Spuren von radioaktivem Jod und Cäsium gemessen. Doch lagen diese erstmals seit Tagen wieder unter den zulässigen Grenzwerten. Das teilte das japanische Gesundheitsministerium heute mit. Die Behörde sieht die gemessenen Werte als Zeichen dafür, dass möglicherweise inzwischen weniger Radioaktivität aus dem AKW Fukushima entweiche.
Anm.d.Red.: Das verwundert ein wenig. War gestern erst ein Leck in der Betonwand eines Reaktors gefunden worden, durch das ungehindert hoch-verseuchtes Wasser in den Pazifik entwich. Die Strahlungswerte im Meerwasser erreichten Rekordwerte, die das 4000-fache des Normalwerts überschritten. Und auch in einiger Entfernung zum Kraftwerk wurde eine deutlich erhöhte Radioaktivität im Meerwasser gemessen. Dass die Belastung von Meeresfrüchten dauerhaft sinkt, dürfte also eher als unwahrscheinlich gelten. Selbst die Halbwertszeit des flüchtigen Jod beträgt immerhin 8 Tage. Man kann daher mit einer Zerfallszeit von rund 80 Tagen rechnen.
Kaum fassbar und dennoch wahr. Mit international geduldetem Einverständnis wird die Erde umfassend vergiftet. Die direkt freiwerdende Radioaktivität ist nicht genug. Die Radioaktivität wird nun in den globalen Wasserkreislauf entlassen, dass wir alle was davon haben. Mit der Zirkulation des Meerwassers gelangt das Gift überall hin. Das verdunstende Wasser gelangt in die Atmosphäre und wird auf irgendeinem Gebiet, mal hier mal dort, als Regen niedergehen. Die Pflanzen nehmen das Wasser auf und wir sollen das essen. Die Nutztiere fressen die verseuchten Pflanzen und das Fleisch, die Milch, die Eier, also alles das, was der Mensch zum Leben braucht wird vergiftet. Eingeschlossendarin ist auch die Luft, die wir atmen. Die tausenden von kubikmetern Wasser, die ins Meer gepumpt werden sind ja nicht endlich, es kommt ja monatelang immer neues dazu. Ich bin mir sicher, dass es nun endgültig gelungen ist einen Weg zu finden das Menschentum zu vernichten. Die Kühlung der Reaktoren in einem geschlössenen Kreislauf ist nicht wieder hergestellt. Das ist bei den Verwüstungen auch jetzt und in Zukunft nicht möglich. Was das heißt möge sich jeder selbst vorstellen. Wie es scheint, ist die deutsche Politik doch wieder zur Tagesordnung übergegangen. Schaun wa mal……….
Aber warum das verseuchte Wasser in den Pazifik ??
Es muss doch eine andere möglichkeit geben.
> andere möglichkeit geben
Ein paar Alternativen wurden diskutiert (z.B. Tankschiffe). Ich vermute aber, das würde zu lange dauern. Man muss das Wasser jetzt zügig loswerden, um weitermachen zu können. Die Liste der Aufgaben zur Sicherung des Kraftwerks ist noch lang.
Tankschiffe sind auch ungeeignet. Wer soll die fahren und wohin?
Haben die Leute dort ein Konzept? Oder wird bei jedem Problem versucht nur das Gröbste zu verhindern und das Unsagbare wird nur aufgeschoben?
> versucht nur das Gröbste zu verhindern
Ja. Genau das. Aber so ist das letztlich immer. Es gibt nicht für jede Notsituation ein Konzept und nicht jede Entwicklung ist vorhersehbar.
Ein schlüssiges Gesamtkonzept kann für aktuelle Situation sicher niemand vorlegen. Auch kein westlicher Experte.
Es ist nicht ok, 11 Mio l „leicht“ kontaminiertes Wasser in das Meer einzuleiten ohne zu kommunizieren, welche Isotope in welchen Mengen darin vorkommen. Diese Analysen werden ständig durchgeführt und die Werte existieren mit Sicherheit- die Welt hat ein recht darauf, das zu erfahren.
Das vieldiskutierte Leckwasser wird wohl aus unit 2 oder 3 stammen und wahrscheinlich aus einem beschädigten Containment. Die gemessenen Strahlungen um 1Sv/h ausserhalb und innerhalb (Kondensationskammer) legen das sehr nahe. Auch würde das erklären, warum wir noch immer kurzlebige Isotope im Meer finden. Der Versuch über Anfärbung mit Wasser den Weg zu verfolgen ist interessant, andererseits sind doch schon sehr viele radioaktive Tracer im Wasser enthalten, deren Menge und Verteilung bereits aussagekräftig genug sein müssten.
>japan is dead
Das ist noch nicht allen klar. Mit der Zeit wird es weltweit zu spüren sein. Dies ist nicht das Letzte. Die Wahrscheinlichkeit liegt nicht bei unendlich, dass nicht noch mehr passiert. Hier fand eine katastrophe statt, die nicht zu verheimlichen geht. die vielen kleinenen Pannen in der Vergangenheit und die zukünftigen, die nicht öffentlich wurden(werden), haben(werden) auch Spuren hinterlassen. Das hat nur keiner gemerkt und der, den es getroffen hat , muss allein damit fertig werden. Mit dem was kommt muss schlussendlich auch jeder allein fertig werden. Im Vereidigungstest heißt es unter Anderem sinngemäß …..und Schaden von Deutschland abzuwenden. Frau Bundeskanzler, das wird Ihnen nicht gelingen.
Warum wird die Warnstufe nicht auf 7 gestetzt???
Es ist doch auch abzusehen was weiter passiert. Der Supergau kann nicht mehr so lange dauern, so wie es nach der Faktenlage aussieht. Abgesehen davon, das sich auch das Plutonium (1/1000g. sollen schon tödlich sein) nach einem Supergau verteilen kann, wird die ganze Welt damit belastet und Japan wird aufgegeben. Wenn erst einmal das Trinkwasser dementsprechend belastet ist, wird Tokio zur Geisterstadt. Und alles wird noch weiter den Bach runtergehen.
Und wenn man die Alarmstufe auf 7 setzt regelt sich alles von alleine??
@anonymus
>Warum wird die Warnstufe nicht auf 7 gestetzt???
Nach meiner Meinung hätte das schon längst geschehen müssen. Das würde bedeuten, dass es eine Massenpanik geben wird. Dann wäre es offensichtlich, dass nicht nur die Sperrzone erweitert werden muss, sondern das genze gebiet auf eine unbestimmte Weite völlig evakuiert werden muss. In Pribyat war es eine unnachahmliche, logistische Leistung zigtausende in wenigen stunden zu evakuieren. Das ist in Japan nicht machbar, denn da sind unverhältnismäßig mehr Menschen in Sicherheit zu bringen. Wohin sollen die? Diese Menschen sind von Ihrem Land aufgegeben. Da ist nichts mehr unter Kontrlle zu bekommen und jede Sekunde wird das Land giftiger. Ich will niemanden dort Vorwürfe machen, das steht mir nicht zu. Das aber immer noch rumgeeiert wird: Atom ja oder nein ist fast witzig, bloß, wer kann darüber lachen?