Nachdem die Staatsanwaltschaft die Aufhebung von Wulffs Immunität beauftragt hat, wurde der Druck auf den Bundespräsidenten offenbar zu groß. Wulff erklärte heute in Hannover seinen Rücktritt.
Berlin – Bundespräsident Christian Wulff hat seinen Rücktritt erklärt. Das teilte das Staatsoberhaupt am Freitag im Schloss Bellevue in einer Erklärung mit. Am Donnerstagabend hatte die Staatsanwaltschaft Hannover die Aufhebung seiner Immunität beantragt.Die Behörde will wegen des Anfangsverdachts der Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung gegen den früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten ermitteln. Dass gegen einen amtierenden Bundespräsidenten ermittelt wird, ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik.
Kritische Stimmen auch aus der Koalition
Zuletzt war auch in der schwarz-gelben Koalition der Druck auf Wulff gewachsen. So rechnete der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Meister, mit der Aufhebung von Wulffs Immunität. „Die Frage ist dann, ob Christian Wulff glaubt, damit umgehen zu können, das muss er aber selbst beantworten“, sagte Meister dem „Tagesspiegel“. Führende Vertreter der Opposition hatten Wulff offen zum Rücktritt aufgefordert. Wulff war seit Juni 2010 Bundespräsident. [dts Nachrichtenagentur]
Das schreiben Andere zum Wulff-Rücktritt
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- Maha Online: Der Wulff-Rücktritt – Maha hat die Rücktrittsrede seziert.
- Tagseoblog: Martin hat die Tweets zum Rücktritt gesammelt. Lesenswert!
Endlich! So vorhersehbar dieser Schritt war, so unsicher war doch der Zeitpunkt. Wulff hat sich mit dem Festhalten an seiner Position mit Sicherheit keinen Gefallen getan.
Wäre er am Anfang der Affäre gegangen, hätte er mit einer gewissen Sympathie der Bevölkerung rechnen können. So hat er seinen Namen gründlich verbrannt.