Christian Lindner erteilte Koalitionsdebatten eine klare Absage und widerspricht damit indirekt dem Ruf von Kollegen Kubicki nach einer Bewegung in Richtung Ampelkoalition.
Berlin – Der nordrhein-westfälische FDP-Chef Christian Lindner will sich von seinem schleswig-holsteinischen Parteifreund Wolfgang Kubicki nicht für einen Kurs hin zu einer Ampelkoalition vereinnahmen lassen. „Sicherlich muss die Lage der FDP weiter analysiert werden“, sagte Lindner der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagsausgabe), „Koalitionsdebatten, die von den wichtigen Sachproblemen ablenken, empfehle ich uns gegenwärtig aber nicht.“ Sinnvoller erscheine ihm, „dass wir uns im Herbst etwa mit einem marktwirtschaftlichen Neuanfang in der Energiepolitik beschäftigen.“ Lindner reagierte mit diesen Aussagen auf ein Interview des Kieler FDP-Fraktionschefs Kubicki im Magazin Stern, das am Vortag veröffentlicht worden war. Darin hatte Kubicki eine Neuausrichtung der FDP und eine Öffnung der Partei zu SPD und Grünen gefordert.
Christian Lindner muss Parteichef werden
Mit Lindner sei er sich einig, dass die Fixierung der FDP auf die CDU, wie sie von Parteichef Philipp Rösler betrieben werde, ein „dramatischer Fehler“ sei. Kubicki bekräftigte auch seine Position, dass Lindner Parteichef werden müsse, wenn die Wahlchancen der FDP unter der Führung Röslers weiter schwinden sollten. [dts Nachrichtenagentur]
Die Probleme der FDP sind hausgemacht. Wenn man sich nun noch von der guten Regierungsarbeit der Union distanziert, wird man weiter verlieren.
Dass Rösler als FDP-Chef der größte Wählerschreck ist, ist allerdings ein offenes Geheimnis. Wenn die FDP bei der Bundestagswahl 2013 eine Rolle spielen will, muss der „Zappelphilipp“ noch vorher seinen Hut nehmen.
Rösler ist für große Teile der FDP-Stammwählerschaft schlicht nicht wählbar.