Der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler gibt Griechenland im Euro keine Chance. Er plädiert für einen harten Schuldenschnitt und einen Austritt auf der Eurozone. Ansonsten drohe ein Scheitern des Euros und Europas.
Berlin – Der Finanzexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Frank Schäffler, hält eine Rettung Griechenlands bei gleichzeitigem Verbleib in der Euro-Zone für unmöglich. „Griechenland hat im Euro-Raum keine Chance, seine Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Spätestens nach fast zwei Jahren Feldversuch müsste auch der letzte Optimist die Lage realistisch einschätzen“, sagte Schäffler der Onlineausgabe des „Handelsblatts“.„Ohne einen harten Schuldenschnitt verbunden mit einem Austritt aus dem Währungsclub werden alle Clubmitglieder infiziert“, warnte das FDP-Bundesvorstandsmitglied. „So scheitert der Euro und dann Europa.“
Griechenland: Umfang des zweiten Rettungspakets reicht nicht
Bankenvertreter hatten am Mittwoch betont, dass die Euro-Staaten wahrscheinlich mehr als die 130 Milliarden Euro für ein zweites Griechenland-Rettungspaket aufbringen müssen, weil sich weniger private Investoren als erhofft an der Schuldenentlastung beteiligen könnten. [dts Nachrichtenagentur]
Dass die Griechenland-Rettung viel mehr kostet, als zunächst kalkuliert, war zu erwarten.
Dennoch gibt es zur Sanierung Griechenlands innerhalb der Eurozone keine Alternative. Ein Euro-Austritt Griechenlands würde das Land in den wirtschaftlichen Abgrund reißen und ihm jede Refinanzierungsmöglichkeit nehmen.
Zusätzliche wäre das ein Signal an die Märkte, andere schwache Eurostaaten „anzuschießen“. Wir gut ein Zusammenhalt der Euroländer in positiver Hinsicht wirkt, konnte man bei der Anleihenemission von Spanien und Italien beobachten. Die resolute Haltung des neuen italienischen Regierungschefs Monti dürfte ihr Übrigens zu beigetragen haben.
Urkomisch – der gelernte Betriebswirt Schäffler mit ein bißchen Berufserfahrung als Versicherungsvertreter ist „Finanzexperte“ der FDP?
So übel sollte man mit der FDP nicht umgehen, auch wenn sie zur Zeit weder programmatisch noch personell etwas zu bieten hat.