Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Ausbau der Windenergie schreitet schneller voran als politisch gewollt. Das belegt ein dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) vorliegendes Papier aus dem Bundeswirtschaftsministerium, in dem das Ressort von Minister Sigmar Gabriel (SPD) auf 18 Seiten Fragen rund um die geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beantwortet.
„Das Zubauniveau von 2015 könnte übertroffen werden, wenn man die ersten fünf Monate als Indikator heranzieht. Das Niveau liegt um rund 30 Prozent über dem Zubau von 2015“, heißt es dort.
Stromnetze am Limit
Die Aussage aus dem Ministerium liefert den Befürwortern enger Obergrenzen für den Ausbau neue Argumente. In den vergangenen beiden Jahren hat es bereits Rekorde beim Ausbau der Windkraft an Land gegeben. Der Ausbau der Stromnetze dagegen kann mit dem Wachstum der Windkraft nicht Schritt halten. Immer häufiger müssen die Netzbetreiber in den Betrieb von Windrädern oder konventionellen Kraftwerken eingreifen, um die Netzstabilität aufrechtzuerhalten. Die Kosten für diese Eingriffe („Redispatch“) summieren sich bereits auf mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr. In wenigen Jahren könnten es vier oder gar fünf Milliarden sein, warnen die Netzbetreiber.
Kommentar:
Es ist ein Unding, dass die Lobby der alten Versorger in den letzten Jahren immer wieder versucht, die Energiewende mit dem Verweis auf die zu schwachen Stromnetze auszubremsen. Es ist nicht der Ausbau der regenerativen Energiegewinnung, der zu schnell voranschreitet. Der Netzaufbau ist zu langsam.
Wirtschaftlicher Druck bringt Geschwindigkeit
Bremsen wir beim Ausbau der regenerativen Energie, wird sich der Netzausbau weiter verlangsamen. Wir brauchen Druck und Handlungszwang, um beim Aufbau der großen Stromtrassen und Energiespeicher auf die Tube zu drücken.
Die Stromkonzerne können mitmachen oder sterben
Wenn die Energiewende nicht endlich von allen Beteiligten als große Chance begriffen wird, wird sie ohne die bisherigen Akteure im Energiemarkt stattfinden. Gerade sonnenbasierte Lösungen nähern sich in den nächsten Jahren auch als autarke und netzunabhängige Lösungen der Wirtschaftlichkeitsgrenze.
Ohne bezahlbare Speicher für Zufallsstrom haben wir jetzt schon einen zu hohen Anteil an Windstrom. Der Ausbau der Netze ist kein Ersatz für Stromspeicher. Wenn kein Wind weht, wie in diesen Tagen, helfen auch tolle Stromnetze nicht. Die Energiewende klappt nur, wenn wir die Windkraft-Lobby stoppen und unser Geld dort einsetzen, wo es hilft. In ideologiefreie Forschung zur Energiegewinnung (ohne Wind), Speicher und Energieeffizienz und nicht in maßlose EEG-Subventionen für Flatterstrom.
> Ausbau der Netze ist kein Ersatz für Stromspeicher
Das sind wir uns einig! Darum habe ich oben auch geschrieben: „um beim Aufbau der großen Stromtrassen und Energiespeicher auf die Tube zu drücken.“
Wir brauchen beides. ABER! Wenn da die alten Stakeholder weiter auf der Bremse stehen, dann läuft es ohne sie. Dann gibt es eben viele Insellösungen. (natürlich eher auf Basis der Photovoltaik) Das entlastet die Netze auch.
100% regenernativ. Jetzt!
Ich bin auch für die Energiewende. Wünsche mir aber manchmal ein bisschen mehr Augenmaß. Denn bezahlen müssen sie die Bürger.
Welcher Hornochse hat die Dinger eigentlich genehmigt. Die sind häßlich, laut und verschandeln die ganze Landschaft.