Dass dieser Vorschlag aus Griechenland kommt, ist beeindruckend: Ein Abgeordneter der Konservativen fordert die Vermietung der Akropolis und anderer archäologischen Stätten.
Athen – In Griechenland hat erstmals ein Politiker die Vermietung der Akropolis in Athen zur Sanierung der Staatsfinanzen gefordert. Der Abgeordnete der konservativen Partei Nea Dimokratia, Gerasimos Giakoumatas, sagte der „Bild-Zeitung“ (Dienstagausgabe): „Wir sollten die Akropolis und andere archäologische Stätten an ein Privatunternehmen vermieten, um Geld für den Haushalt einzunehmen.“ Viele Griechen hätten das Ausmaß der Krise bis jetzt nicht verstanden, deshalb müsse überall nach Geldquellen gesucht werden.
Lieber Vermietung als Lohnkürzungen
Giakoumatas, der bereits Minister in einem griechischen Kabinett war, sagte der Zeitung weiter: „Es ist besser, unsere archäologischen Stätten zu vermieten als noch mehr Kürzungen bei Löhnen und Renten vorzunehmen.“ Im März 2010 hatten bereits deutsche Bundestagsabgeordnete den Verkauf von Grundbesitz in Griechenland gefordert. Damals wurden sie von griechischer Seite heftig kritisiert. [dts Nachrichtenagentur]
Wenn man Sehenswürdigkeiten an private Unternehmen vermietet, die sie bewirtschaften und einen Teil der entstehenden Einnahmen an den Staat auskehren, finde ich das okay. Allerdings fehlt mir der Glaube, dass das mehr als ein symbolischer Beitrag ist und signifikant zur Lösung der Staatsschuldenkrise beiträgt. Aber sei es drum: Wenn es zur Beruhigung der Stammtische beträgt, bitte schön!
Wenn man Griechenland allerdings zwingt, seine Kulturschätze zu verkaufen, ist für mich der Rubikon (aus unerfindlichen Gründen habe ich in letzter Zeit eine Vorliebe für dieses Wort) überschritten. Griechenland muss sparen, darf sich aber nicht kastrieren.
Die Sparbemühungen werden auch nur dann erfolgreich sein, wenn man sie durch Wachstumsförderung und Investitionen in die Zukunft flankiert.