Der IWF weist auf drastische Verluste hin, die Deutschland bei einem Anstieg der Lebenserwartung drohen. Frühere Berechnungen dazu seien falsch.
Frankfurt/Main – Der internationale Währungsfonds (IWF) hat berechnet, das Deutschland bis zum Jahr 2050 mit bis zu zwei Billionen Euro Verlust aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung rechnen muss. „Diese Risiken bauen sich zwar langsam über einen längeren Zeitraum auf. Aber wenn sie nicht bald angegangen werden, können sie potenziell die Stabilität des gesamten Finanzsystems gefährden“, warnen die Autoren des Globalen Reports zur Stabilität des Finanzsystems.
Bei den früheren Kalkulationen hatten sich die Experten verrechnet und daher den Einfluss der gesteigerten Lebenserwartung unterschätzt. Ein Anstieg der durchschnittlichen menschlichen Lebensdauer um nur drei Jahre bis zum Jahr 2050 ziehe laut der Untersuchung einen Kostenanstieg für Deutschland von zwei Drittel der deutschen Wirtschaftsleistung nach sich – eine Prognose, die Deutschlands Bankrotturteil darstellen könnte.
Staatliche Rentenversicherung als Ursache
Der Grund für das schlechte Abschneiden Deutschlands in der Studie besteht darin, dass die gesetzlichen Rentenversicherung bei der Altersversorgung hierzulande eine große Bedeutung spielt. [dts Nachrichtenagentur]
Das Rentenproblem in Deutschland muss gelöst werden. Wenn in den nächsten Jahren keine Lösung gefunden wird, muss man irgendwann zwangsweise das Renteneintrittsalter anheben.
Ob der IWF sich nun dieses Mal oder beim letzten Mal verrechnet hat, trägt zu der Angelegenheit allerdings eher wenig bei. Die Probleme sind bekannt und der IWF verfolgt – auch in Punkto Außenkommunikation – eigene Ziele, die stark mit den Zielen der Euroländer kollidieren.