
1. Modelle aussuchen und Preisvergleich durchführen
Das Angebot an gebrauchten Fahrzeugen ist riesig. Den richtigen Wagen in der Masse zu finden, ist genauso schwierig, wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Bevor man sich die Mühe macht, einzelne Händler aufzusuchen, lohnt es, sich einen groben Überblick zu verschaffen.
Welche Modelle kommen in Frage? Hier entscheidet unter anderem der Platzbedarf. Und welchen Preis muss man durchschnittlich zahlen? Außerdem ist es sinnvoll, die Folgekosten einzukalkulieren. Wie hoch sind die Werkstattkosten, wie oft stehen Inspektionen an? Um all diese Fragen zu beantworten, hilft ein Blick ins Internet oder in gängige Autozeitschriften.
Informieren Sie sich vorab über das gewünschte Modell, typische Schwachstellen und Marktpreise. Nutzen Sie Online-Portale und Fachzeitschriften, um einen Überblick zu gewinnen.
2. Einen seriösen Händler finden
Beim Gebrauchtwagenkauf entscheidet häufig das Bauchgefühl. Drängt der Händler zum Kauf, gleicht sein Hof einem Schrottplatz oder will er das Fahrzeug deutlich unter Preis verkaufen, sollte man skeptisch sein. Ein seriöser Händler gibt dem Kunden Zeit für die Kaufentscheidung, beantwortet alle Fragen sachlich und kann seine Angaben belegen.
3. Fahrzeugkauf bei Sonnenschein
Profis wissen, dass man ein Fahrzeug nur bei gutem Wetter kauft. Dann nämlich lässt sich der Zustand des Lacks besser erkennen und Lackschäden fallen schneller auf.
Ein gewaschenes Auto erleichtert die Erkennung von Schäden. Nehmen Sie idealerweise eine fachkundige Person mit.
4. Fahrgestellnummer mit Papieren vergleichen
Beim Verkauf von Gebrauchtwagen gibt es viele schwarze Schafe. Betrügereien sind keine Seltenheit. Bevor man sich überhaupt in das Fahrzeug setzt, sollte die Fahrgestellnummer mit der angegebenen Nummer in den Fahrzeugpapieren verglichen werden. Stimmen beide Angaben nicht überein, ist etwas faul. Es handelt sich wahrscheinlich um ein gestohlenes Fahrzeug.
Überprüfen Sie sorgfältig alle Dokumente wie Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief, Serviceheft und TÜV-Berichte. Achten Sie auf Vollständigkeit und Plausibilität der Einträge.
5. Kilometerstand überprüfen
Das Zurücksetzen des Kilometerstands scheint für viele Gebrauchtwagenverkäufer zu einem Volkssport geworden zu sein. Obwohl diese Manipulation strafbar ist, lassen sich Betrüger vom Gesetzgeber nicht abschrecken. Tatsächlich überprüfen lässt sich der Kilometerstand nur, wenn ein regelmäßig geführtes Scheckheft vorhanden ist. Erscheinen die Angaben logisch? Sind die Stempelaufdrucke lesbar? Wurde nirgends gestrichen oder überschrieben? Es ist sicherer, genau hinzusehen.
6. Beulen, Rostansätze, Verschleiß erkennen
Ebenso ist das genaue Hinsehen bei der Begutachtung des Fahrzeugs gefragt. Sind Beulen erkennbar, handelt es sich womöglich um einen Unfallwagen.
Untersuchen Sie das Fahrzeug gründlich auf Anzeichen von Unfallschäden, Rost oder unsachgemäßen Reparaturen. Unterschiedliche Spaltmaße oder Farbunterschiede können Hinweise darauf sein.
In diesem Falle können versteckte Mängel vorhanden sein, welche die Sicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigen. Um diese zu beseitigen, können hohe Folgekosten auflaufen. Wie sieht es mit Roststellen aus? Häufig sind als erstes die Radkästen sowie die Türen betroffen. Sofern die Möglichkeit besteht, sollte das Fahrzeug auch von unten angesehen werden. Der Zustand des Innenraums, insbesondere die Abnutzung des Schaltknaufs, der Sitzbezüge und der Fußmatten, sagen einiges über den Verschleiß des Fahrzeugs aus.
7. Auf die Ausstattung achten
Scheint das passende Modell gefunden, muss die Ausstattung überprüft werden. Stimmt sie mit den eigenen Vorstellungen überein? Wenn nicht, kann es erforderlich sein, für das Traumauto nachträglich viel Geld zu investieren. Lohnt sich der Aufwand? Oder geht man Kompromisse ein?
8. Probefahrt unvermeidbar
Kein Fahrzeugkauf sollte ohne Probefahrt stattfinden. Nur sie ermöglicht dem Käufer, sich einen Eindruck vom Fahrgefühl zu verschaffen. Hakt die Schaltung, hat das Lenkrad viel Spiel, könnten größere Reparaturen anstehen.
Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche, das Fahrverhalten und die Funktion aller wichtigen Systeme.
Vergleichen Sie den Tachostand mit dem Zustand des Fahrzeugs und den Einträgen im Serviceheft. Bei Unstimmigkeiten sollten Sie misstrauisch werden.
9. Garantie möglich?
Wer seinen Gebrauchtwagen beim Händler kauft, muss eine Garantie auf sein Fahrzeug erhalten. Unseriöse Händler versuchen, diese zu umgehen, indem sie das Fahrzeug als Privatperson verkaufen. Auf so einen Trick braucht niemand hereinzufallen.
10. Alles Verhandlungssache
Stimmen die Voraussetzungen, ist das Verhandeln angesagt. Oftmals kann der Käufer den Preis um einige hundert Euro drücken. Man muss nur den Mut zum Handeln aufbringen und dabei selbstbewusst auftreten. Anschließend wird der Kaufvertrag ausgefüllt und unterschrieben. Dann werden die Papiere und die Schlüssel übergeben. Letztlich heißt es: Gute Fahrt!
Weitere Tipps:
Bei importierten Fahrzeugen kann die Überprüfung der Eigentumsverhältnisse schwierig sein. Seien Sie hier besonders vorsichtig.
Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie das Fahrzeug von einem unabhängigen Sachverständigen oder in einer Fachwerkstatt überprüfen. Die Kosten dafür sind eine sinnvolle Investition.
Achten Sie auf die Wartungshistorie des Fahrzeugs. Regelmäßige Wartungen sind ein gutes Zeichen für einen pfleglichen Umgang.
Diese Fragen sollten Sie dem Händler oder Verkäufer stellen:
Fahrzeughistorie und -zustand:
- Wie viele Vorbesitzer hatte das Fahrzeug?
- Liegt eine lückenlose Wartungshistorie vor? Wo wurde das Fahrzeug gewartet?
- Gab es Unfälle oder größere Reparaturen?
- Wann wurde der letzte Ölwechsel durchgeführt?
- Wie wurde das Fahrzeug hauptsächlich genutzt (z.B. Pendeln, Langstrecke)?
Technische Details:
- Wie hoch ist der aktuelle Kilometerstand?
- Gibt es bekannte Mängel oder Defekte am Fahrzeug?
- Wann war die letzte Hauptuntersuchung (TÜV) und wie lange ist sie noch gültig
- Welche Ausstattungsmerkmale hat das Fahrzeug?
- Gibt es noch Garantie oder Gewährleistung auf das Fahrzeug?
Verkaufsgründe und -bedingungen:
- Was ist der Grund für den Verkauf?
- Wie lange besitzen Sie das Fahrzeug schon?
- Gibt es Vorbesitzer?
- Ist der Preis noch verhandelbar?
- Welche Zahlungsmöglichkeiten akzeptieren Sie?
Sag uns Deine Meinung! Kaufst Du Neu- oder Gebrauchtwagen? Worauf achtest Du, wenn Du einen Gebrauchten kaufst? Her mit Deinen Tipps! Wir freuen uns über jeden hilfreichen Kommentar – direkt unter diesem Artikel!
Hallo und danke für den tollen Artikel.
Ein Gebrauchtwagen kauf ist klüger als ein Neuwagen.
Ich werde mich auf paar Seiten informieren.
VG Frank