
Einmal im Jahr werden die Erträge eines Fonds ausgewiesen und anschließend entweder an die Eigner der Fondsanteile ausgeschüttet oder sie verbleiben im Fondsvermögen. Bei diesen sog. ordentlichen Erträgen handelt es sich um Zinsen und Dividenden, die aus den im Fonds befindlichen Aktien, Anleihen und anderen Wertpapieren erwirtschaftet werden konnten.
Bei Rentenfonds fallen die ordentlichen Erträge meist höher aus als bei Aktienfonds. Der Wertzuwachs eines Aktienfonds basiert nur zum geringen Teil aus Dividenden. Entscheidend für den Anlageerfolg eines Aktienfonds sind vielmehr die Kurssteigerungen der im Fonds gehaltenen Aktien. Rentenfonds hingegen profitieren in erster Linie durch Zinszahlungen der Wertpapiere, in die sie investiert sind.
Ausschüttender Fonds
Ein ausschüttender Fonds schüttet – wie der Name schon sagt – die Erträge aus Zinsen und Dividenden an die Anleger aus. Der Anleger kann diese frei verwenden. Am Tag der Ausschüttung sinkt der Kurs des Fonds i.d.R. um etwa den Ausschüttungsbetrag. Diesen Effekt kennt man auch bei Aktien, am Tag der Dividendenzahlung. (Dividendenabschlag)
Oft bietet die Bank dem Kunden für ausschüttende Fonds eine automatische Wiederanlage an. Dann werden von den ausgeschütteten Gewinnen neue Fondsanteile gekauft und der Anleger profitiert von Zinseszins-Effekt.
Die Ausschüttungen müssen – oberhalb der Freigrenzen – vom Anleger versteuert werden. Heute geschieht das i.d.R. automatisch durch die depotführende Bank.
Thesaurierende Fonds
Beim thesaurierende Fonds verbleiben die Erträge im Fondsvermögen und werden i.d.R. wieder in Wertpapiere angelegt. Der Anleger erhält keine Ausschüttung.
Ergänzung: Hier gab es mehrfach Missverständnisse zum Unterschied zwischen beiden Fondsarten. Wenn der thesaurierende Fonds Dividenden erwirtschaftet, werden diese NICHT ausgeschüttet. Sie verbleiben im Fondsvermögen. Und das Fondsmanagement wird sie i.d.R. wieder in Wertpapiere anlegen. Ausschüttende Fonds schütten – wie der Name schon sagt – diese Erträge an die Anleger aus. Sie verbleiben also NICHT im Fondsvermögen und können vom Fondsmanagement auch nicht für neue Käufe eingesetzt werden. Wohl aber kann der Anleger sie – auch im Rahmen der automatischen Wiederanlage – einsetzen, um neue Fondsanteile zu erwerben.
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„Ein ausschüttender Fonds legt das erwirtschaftete Geld in der Regel sofort erneut für seine Kunden an, eine direkte Auszahlung an den Besitzer von Fondsanteilen ist eher unüblich.“
und:
„Das Gegenteil zum ausschüttenden ist der thesaurierende Fonds. Hierbei werden die Erträge unmittelbar in neue Aktien oder Wertpapiere angelegt.“
Da frage ich mich:
wo ist der Unterschied?
Ja, das klingt erstmal merkwürdig. Ist aber so ;-)
Ausschüttend: Die erwirtschafteten Profite werden „ausgeschüttet“. Der Anleger erhält für die „Ausschüttung“ aber in der Regel neue Fondsanteile, kein Bargeld.
Thesaurierend: Hier verbleiben die Profite im Fondsvermögen. Der Anleger erhält keine zusätzlichen Anteile.
Bei „ausschüttend“ bekommt der Anleger also zusätzliche Fondsanteile, die aber durch die Ausschüttung weniger wert sind.
Bei „thesaurierend“ erhöhen die Profite den Wert des Anteils. Die Zahl der Anteile bleibt konstant.
Ich verstehe es immer noch nicht:
Im Artikel steht (oben bereits zitiert) zu thesaurierend:
„Hierbei werden die Erträge unmittelbar in neue Aktien oder Wertpapiere angelegt.“
Andre schreibt: „Die Zahl der Anteile bleibt konstant“
Also: die Erträge werden in neue Aktien … angelegt – aber die Zahl der Anteile bleibt konstant!?
Wie soll das gehen?
Ja, auch das ist korrekt.
Ein thesaurierender Fonds reinvestiert sofort. Aber innerhalb seines Fondsvermögens.
> Also: die Erträge werden in neue Aktien … angelegt –
> aber die Zahl der Anteile bleibt konstant!?
Nicht Fondsanteile und Aktien verwechseln! Bei einen ausschüttenden Fonds gibt es am Jahresende weitere Fondsanteile. Ein thesaurierender Fonds reinvestiert seine Gewinne unterjährig in neue Aktien. Du bekommst aber keine weitere Fondsanteile.
ich denke, jetzt habe ich’s…
danke für die Geduld!
Gerne! Klingt ja auch erstmal ein bisschen absurd.
der Artikel ist auch schlecht geschrieben…
bei ausschüttenden Fonds, bekomme ich eine Info das der Fond „Geld“ erwirtschaftet hat. In der Regel bietet die Bank/Fondgesellschaft an, dieses in vergünstigte Anteile wieder anzulegen. Zunächst werden die Dividenden aber auf das Depotkonto ausgezahlt. Reagiere ich als Anleger also nicht, kann ich das Geld einfach auf mein normales Konto umbuchen (alles über den Freibetrag wird automatisch versteuert)
bei thesauierenden Fonds, wird einfach der jährliche Überschuss einbehalten. Somit wird dem Fond, kein Wert entzogen…meist haben dieses also dadurch einen höheren Wertzuwachs.
Der Artikel von Andre ist nicht schlecht geschrieben. Danke Andre ist alles korrekt und detaliert erklärt.
Wo finde ich die Ausschütungsbeträge für einzelne Fonds z.B. 18163074