Advance-Decline beschreibt eine Wahrscheinlichkeits-rechnung für Kursentwicklungen am Aktienmarkt. Dabei werden Berechnungen durchgeführt, mit deren Ergebnis sich Kursentwicklungen voraussagen lassen. Dies geschieht nicht mit Hilfe einer Glaskugel, sondern auf der Grundlage eines Vergleichs der täglichen Verläufe eines Aktienindex.
Der Advance-Decline für Einzelwerte ist ein Indikator, der untersucht die Veränderung des Kurswertes daraufhin, ob er gestiegen (advance), gefallen (decline) oder gleich geblieben ist. Die Berechnung erfolgt ganz einfach, der Startwert liegt bei 1000.
Steigt der Kurs, wird 1 addiert, fällt der Kurs, wird 1 abgezogen. Bei gleichbleibendem Kurs verändert sich nichts. Für Listen erfolgt die Berechnung nach demselben Prinzip. Die Listen bilden eine Gruppe von Wertpapieren. Die Berechnung erfolgt jeden Tag, und so lassen sich Trends für diese Gruppe von Wertpapieren ermitteln, deren Prognosegenauigkeit steigt, je mehr verschiedene Werte enthalten sind.
Die Analyse wird auch für die gesamte Marktentwicklung herangezogen. Dabei werden die Werte nicht mehr aus Aktien einer bestimmten Gruppe, sondern nach wahllos ausgesucht – die Auswahl heißt Charts. Für jeden Tag wird ermittelt, wie viele Werte gestiegen und gefallen sind. Die Differenz wird durch die Anzahl, der in den Charts befindlichen Werten geteilt. So spiegelt sich ein Börsentag ziemlich genau wieder.
Die Advance-Decline spiegelt nicht den Wertgewinn oder Verlust wieder, sondern einen Prozentsatz. Eine Prognose der gesamten Marktentwicklung wird unter Mithilfe des Aktienkursindexes abgegeben. Steigen beide, so ist ein positiver Trend vorhanden, fallen beide – ein negativer Trend. Sobald sie sich aber in unterschiedlicher Richtung entwickeln, wird es interessant. In welche Richtung die Entwicklung geht, vermag aufgrund dieser Zahlen niemand genau zu sagen. Sie dienen lediglich als Hinweis, dass es eine Trendwende gibt. In der Praxis wird sich niemand nur auf diese Zahlen verlassen, aber auch ein kleiner Hinweis ist mitunter hilfreich.
Wer selber Aktien besitzt, sollte sich vielleicht ab und an mal die Mühe machen, die Zahlen Selbst zu errechnen. Die Tageszeitungen der gesamten Woche nehmen, sich eine Liste von 10 verschiedenen Aktien erstellen, und für jeden Tag den Wert notieren. Wie bereits erklärt, für jede gefallen Aktie, eine 1 abziehen und für jede gestiegene, eine 1 addieren. Die Zahl am Ende notieren und den Aktienindex dieses Tages darunter setzen. Am Ende stehen für jeden Tag die Werte, und es lässt sich sehr leicht ersehen, ob beide Zahlen im Verhältnis gleich verlaufen. Sollten die Zahlen einander entgegen verlaufen – kann der Kurs steigen oder fallen. Was nun mit dem Kurs passieren wird, bleibt für den Laien dann einfach nur abzuwarten.