Das resultiert daraus, dass der Marktwert ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage ist und sich dementsprechend regelt. Der innere Wert jedoch wird durch eine systematisch stattfindende Abschätzung oder Bewertung bestimmt.
Das Konzept des inneres Wertes lässt sich aber nicht nur bei Aktien anwenden. Auch so genannte ökonomische Güter (Waren und Dienstleistungen zur Befriedigung von Bedürfnissen) und ökologische Ressourcen lassen sich so bewerten. Anwendbar ist das Konzept sowohl auf materielle Dinge als auch auf immaterielle Sachen.
Sollte der Marktwert einer Sache oder das Resultat einer nur oberflächlichen Bewertung unter dem inneren Wert liegen, so nennt sich das Unterbewertung. Ist das Gegenteil der Fall, liegt also der Marktwert über dem inneren Wert, ist das die so genannte Überbewertung.
Innerer Wert ermitteln
In der Unternehmensbewertung gibt es viele verschiedene Methoden, um den inneren Wert einer Firma und ihrer Aktien zu ermitteln. Meist werden dazu betriebswirtschaftliche Aspekte und Daten untersucht sowie das ökonomische Umfeld eines Unternehmens. Das sind die so genannte Fundamentaldaten, daher auch die Bezeichnung für diese Methode: Fundamentalanalyse. Mit dem Ergebnis der Fundamentalanalyse lässt sich ein Kursziel nennen sowie eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung für ein bestimmtes Wertpapier des Unternehmens. Das ist nur eine Methode zur Bewertung eines Unternehmens. Doch mit anderen Methoden kommt man auch zu anderen Ergebnissen. Daher kann nicht von einem absoluten inneren Wert eines Unternehmens gesprochen werden, es handelt sich immer nur um eine Bewertungsspanne. Werden die einzelnen Methoden untereinander kombiniert, erhält man jedoch aussagekräftigere Ergebnisse.
Innerer Wert einer Option
Zur Bestimmung des inneren Wertes einer Option ist etwas Rechnerei nötig. Es muss die Differenz zwischen dem Basispreis und dem momentanen Kurs des Basispreises gebildet werden. Dann wird das Ergebnis mit dem Optionsverhältnis multipliziert. Es gibt zum Beispiel Optionen, die jederzeit ausführbar sind, so genannte Amerikanische Optionen. Bei ihnen ist der inneren Wert generell nur höchstens so hoch wie ihr theoretischer Wert. Daneben gibt es noch die Europäischen Optionen, bei denen eine frühzeitige Ausübung gar nicht möglich ist. Bei solchen Optionen kann der innere Wert auch über dem theoretischen Wert liegen.
Das Verhältnis zwischen innerem Wert und Marktwert ist immer wieder Gegenstand umfangreicher Diskussionen. So wird teilweise davon ausgegangen, dass der innere Wert immer gleich dem Marktwert ist, was aber besonders durch die Neuen Märkte widerlegt werden kann.