Als Allergie versteht man in der Medizin eine Überreaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Stoffe.

Diese Stoffe, auch Allergene genannt, können je nach Typus die unterschiedlichsten Reaktionen hervorrufen und sogar zum Tode führen. Einige Symptome bei allergischen Reaktionen sind Schnupfen, Schleimhautschwellungen, Bindehautentzündung, Atembeschwerden, Hautausschläge und Ekzeme, Erbrechen, Durchfall und im extremsten Fall ein anaphylaktischer Schock.
Allergien können sowohl ganzjährig auftreten als auch saisonal bedingt sein – etwa durch den Pollenflug. Leidet man an einer oder mehreren allergischen Reaktionen, sollte unbedingt ein Allergietest durchgeführt werden, da Allergien bei Nichtbehandlung auch in chronischen Erkrankungen wie Asthma enden können.
Wer sich testen lassen möchte, kann dies beim Allgemeinmediziner oder beim Allergologen durchführen lassen. Dort wird unter ärztlicher Aufsicht ein so genannter Provokationstest durchgeführt. Dies heißt nichts anderes, als dass man mit einer Reihe von Allergenen in Kontakt gebracht und die Reaktion des Körpers beobachtet wird. Sollten diese Tests keinen Aufschluss bringen, kann der Arzt auch mittels Blutuntersuchung einige Allergien feststellen.
Wodurch entstehen Allergien?
Neben genetischen Faktoren ist wohl die Umweltverschmutzung ein wesentlicher Faktor im vermehrten Auftreten von Allergien. Der derzeit viel diskutierte Feinstaub steht im Verdacht, als Träger für Allergene zu fungieren, wodurch diese leichter in unsere Lungen geraten. Auch die Erderwärmung spielt vermutlich eine zunehmende Rolle, da z.B. Bäume auf die Klimaveränderung mit einem vermehrten Ausstoß an Pollen reagieren.
Eine weitere Vermutung liegt in der Unterforderung unseres Immunsystems. Da wir in einem immer hygienischeren Umfeld leben und kaum noch mit Parasiten oder gewissen Bakterien in Berührung kommen, könnte sich das Immunsystem auf die Abwehr von harmloseren Strukturen umgestellt haben. So wurde in Ländern mit minderen Hygienestandards ein vermindertes Auftreten von allergischen Krankheiten festgestellt.
Auch Stress und veränderte Ernährungsgewohnheiten dürften eine Rolle in der Entwicklung von Allergien spielen.
Therapiemöglichkeiten
Allergien werden meist symptomatisch behandelt. Das heißt, es werden Medikamente verabreicht, die die Symptome der Allergie lindern bzw. verhindern. Bei schweren Fällen ist das Mitführen von Medikamenten sogar lebenswichtig. Bei Menschen mit Insektenallergien wird meistens eine Adrenalinspritze verschrieben, die im Falle eines Insektenstichs einen anaphylaktischen Schock verhindert. Diese Spritze sollte für den Notfall immer bei sich getragen werden.
Die beste Maßnahme ist immer noch die Kontakt-Vermeidung mit den Allergenen. Dies kann aus der Anbringung von Pollenschutzfiltern in Klimaanlagen (Pollenallergie), Vermeidung des Kontakts zu Katzen oder Hunden (Tierhaarallergie), regelmäßigem Säubern der Matratzen (Hausstaubmilbenallergie), Verzicht auf gewisse Lebensmittel (Histaminunverträglichkeit) und vielem mehr, bestehen.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Durchführung einer spezifischen Immuntherapie. Bei der SIT oder Hyposensibilisierung werden langsam gesteigerte Dosen des Allergens verabreicht, was dazu führt, dass der Körper seine Schutzmechanismen gegen den Fremdkörper langsam zurücknimmt. Diese Art der Therapie dauert meist Wochen oder Monate und muss in gewissen Abständen wiederholt werden. Die Erfolgsquote liegt jedoch bei 70 – 90 Prozent, je nach Art der Allergie.
Wer sich an die Ratschläge und Tipps der Ärzte hält und den Kontakt zu den auslösenden Stoffen vermeidet (ganz verhindern kann man ihn meist nicht), dem ist auch trotz Allergie ein normales und nahezu beschwerdefreies Leben möglich.