Die zweite Welle der Schweinegrippe (H1N1) könnte ihren Zenith bereits überschritten haben. Aus den Kliniken der Republik sind jedenfalls erste Stimmen zu hören, die von einem Abebben der Neuinfektionen sprechen. Grippeexperten sind sich uneins darüber, ob das Nachlassen der Grippeaktivität nur ein kurzes Durchatmen oder schon das Ende der aktuellen Welle markiert.
Der aktuelle Situationsbericht des Robert-Koch-Institut, der für Morgen erwartet wird, dürfte zumindest über die Entwicklung der offiziellen Neuinfektionszahlen Aufschluss geben. Auch wenn Schweinegrippe-Infektionen nur noch bei Labornachweis meldepflichtig sind und Verdachtsfälle nicht mehr gemeldet werden müssen, ist der Bericht als Trendindikator nach wie vor sehr wichtig.
Auch in den USA, die uns in Punkto Ausbreitung der Schweinegrippe ein paar Wochen voraus sind, zeichnet sich eine Beruhigung der Situation ab.
Schweinegrippe: Was passiert mit dem bestellten Impfstoff?
Eine Frage, die sich der Politik im Fall einer nachlassenden Schweinegrippe-Aktivität stellt: Was passiert mit den georderten Impfstoffen? Sollte die Schweinegrippe-Pandemie ein schnelles Ende finden, ist absehbar, dass nur ein kleiner Teil der 50 Mio. bestellten Impfdosen Verwendung findet. Ist keine Stornierung beim Hersteller möglich, ruht die Hoffnung auf Ländern wie der Ukraine, die bereits Interesse am deutschen Impf-Überschuss bekundet haben.