Der in Deutschland gegen die Schweinegrippe eingesetzte Impfstoff Pandemrix hatte von Anfang an keinen guten Stand. Konnte man in der ersten Pandemie-Panik die Auslieferung gar nicht erwarten, wuchs mit der Verfügbarkeit die Kritik an angeblichen unzureichenden Testverfahren und dem zugesetzten Wirkverstärker.
Dabei ist es gerade das Adjuvanz, das die schnelle Produktion des Impfstoffs möglich gemacht hat. Im Gegensatz zu Ganzvirus-Impfstoffen wird für Impfstoffe mit Wirkverstärker deutlich weniger Virusmasse pro Impfdosis benötigt. Ein Vorsprung, der im Falle eines sich schnell ausbreitenden, tödlichen Virus, Leben retten kann.
Keine Hinweise auf „Tod durch Impfung“
Schon bald nach dem Start der ersten Massenimpfungen in Deutschland häuften sich die Berichte über Todesfälle, die vermeintlich mit der Schweinegrippe Impfung in Zusammenhang standen. Das für die Zulassung des Impfstoffs zuständige Paul-Ehrlich-Institut untersucht auch die bislang gemeldeten 10 Todesfälle. Laut einer Sprecherin des Instituts gibt es derzeit aber keinen Hinweis darauf, dass auch nur einer der Todesfälle in kausalem Zusammenhang mit der Schweinegrippe Impfung steht.
Schweinegrippe Impfung: Nebenwirkungen
Bei bundesweit bisher rund 3 Millionen durchgeführten Schweinegrippe Impfungen blieb es im Wesentlichen bei den bereits bekannten Nebenwirkungen der Impfung.
Der in Deutschland verimpfte Wirkstoff Pandemrix hat eine Reihe von Nebenwirkungen, die sehr häufig (mehr als einer von zehn Patienten) auftreten:
- Kopfschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Verhärtung, Schwellung bzw. Schmerzen an der Einstichstelle
- Fieber, Mattigkeit
Auch die typischen Schweinegrippe Symptome gehören immerhin noch zu den häufigen Nebenwirkungen, die bei 1 und 10 Prozent der Patienten zu beobachten sind. Allerdings verschwinden diese Symptome in der Regel innerhalb kurzer Zeit wieder. Ernsthafte Komplikationen wie etwa bei einer tatsächlichen Schweinegrippe-Infektion sind davon nicht zu erwarten.
Die Symptome sind eine Reaktion des Immunsystems auf die injezierten Erregerbestandteile und Teil des natürlichen Immunisierungprozesses. Der Impfstoff Pandemrix enthält Bestandteile des Schweinegrippevirus, die nicht zu einer Infektion führen können.
Die Statistikfalle: Viele vermeintliche Impfopfer sind statistisch bedingt
Auf der Seite des Instituts wird der statistische Hintergrund erklärt, der auch künftig zu Verdachtsfällen in Punkto Impftod führen könnte: Die Meldungen sind vor dem Hintergrund der Gesamtmortalität der Bevölkerung zu sehen. Würden eine Million Menschen, die repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sind, geimpft, so wäre auf der Grundlage der Daten des Statistischen Bundesamtes (für das Jahr 2007) mit etwa 27 rein zufällig auftretenden Todesfällen (alle Todesursachen) innerhalb von 24 Stunden nach Impfung zu rechnen.