
Eine Fettabsaugung steht bisher nur für eine ästhetische Modifikation des menschlichen Körpers. Einer aktuellen Untersuchung zufolge könnte sie künftig helfen, Leben zu retten.
Washington – Stammzellen, die bei einer Fettabsaugung gewonnen werden, können für das Anwachsen neuer schmalerer Blutgefäße für Herzbypass-Chirurgie verwendet werden. Das ergab eine Studie der University of Oklahoma. „Die künstlichen Gefäßimplantate, die gegenwärtig verwendet werden, sind mit der Gefahr verbunden vom Körper abgelehnt zu werden oder anderweitige Fehlfunktionen hervorzurufen“, erklärte Studienleiter Matthias Nollert.
Nach 3-4 Wochen wachsen neue Blutgefäße
Die neuen aus der Fettabsaugung gezüchteten Blutgefäße hätten gute mechanische Eigenschaften und würden wahrscheinlich durch eine Hormonbehandlung normal funktionieren.
Die reifen Stammzellen aus dem Fett wurden in der Studie im Labor zu glattem Muskelgewebe modifiziert und dann auf einer dünnen Kollagenmembran kultiviert. Die vervielfachten Stammzellen werden zu Röhrchen geformt, nach drei bis vier Wochen würden daraus nutzbare Blutgefäße entstehen, so Nollert. [dts Nachrichtenagentur]
Das hört sich doch nach einer guten Methode an. Die meisten Menschen mit Herzproblemen sind übergewichtig. So dass die Fettabsaugung einen doppelten Nutzen erbringt.
Der „Nachbau“ von Organen aus köpereigenen Stammzellen ist generell ein spannendes Thema. Während man aktuell noch an einfachen Organen arbeitet, könnte diese Technologie in der Zukunft den Bedarf an Organspenden senken.
Zwar steht das neue Organ nicht unmittelbar zur Verfügung und die Wachstumszeit muss überbrückt werden, aber Organe ohne Fremdgewebe erfordern keine Immunsuppression.