Einer aktuellen Studie zufolge kann Einsamkeit schwere Erkrangungen wie neurologische Störungen, Schlaganfälle und Krebs hervorrufen.
Chicago – Einsamkeit kann laut einer Studie schwere Erkrankungen hervorrufen. Der Sozialpsychologe John Cacioppo hat herausgefunden, dass Einsamkeit die Arterien verhärtet und somit zu Bluthochdruck führen kann, Entzündungen im Körper bewirke und sogar zu Lern- und Gedächtnisproblemen führen könne. Isolierte Fruchtfliegen würden der Studie zufolge sogar schneller als andere sterben.
Das Experiment
In einem anderen Versuch mit sozial isolierten Menschen untersuchte Cacioppo zusammen mit dem Forscher Steve Cole das Immunsystem der Probanden. „Wir können ein übereinstimmendes Muster erkennen, bei dem menschliche Immunzellen bei einsamen Leuten mit Abwehrstrategien programmiert werden“, berichtet Cole. Wenn sich der Körper einer misanthropen Person zwischen Viren- und Bakterienbekämpfung entscheiden muss, wähle er meist die Bekämpfung von Bakterien.
Einsamkeit führt zu höherer Sterblichtkeit
Daraus resultiere eine höhere Sterblichkeit bei Viruserkrankungen, Infektionen, Herzkrankheiten sowie höhere Krebsraten. Außerdem wird das Stress-Hormon Cortisol bei einsamen Menschen vermehrt ausgestoßen, welches Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigt. Des Weiteren wird die Schlafqualität beeinträchtigt. Diese Abwärtsspirale könne mit der Evolution begründet werden, so die Studie. Menschen bräuchten sich demnach seit jeher gegenseitig, um sich sicher zu fühlen. [dts Nachrichtenagentur]
Das ist nicht die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen aktivem Sozialleben und Gesundheitszustand sieht. Negativer Stress und Depression lösen im Körper eine verhängnisvolle Ereigniskette aus.
Das mentale und emotionale Gleichgewicht ist deshalb – neben der Ernährung und der Bewegung – der dritte wichtige Baustein zur Gesundheitsvorsorge.