Heizdecken waren gestern, jetzt kommen frei erfundene Arzneien
Einen regelrechten Boom bei Kaffeefahrten mit dem Verkauf vermeintlich gesundheitsfördernder Produkte beobachten Verbraucherschützer. Redegewandte Verkäufer haben nach den Heiz- und Rheumadecken nun auch Salben, Tinkturen und Mittel zum Einnehmen entdeckt, berichtet Edda Castelló, Leiterin der Abteilung Recht und Finanzen der Hamburger Verbraucherzentrale im Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau.
Dabei schrecken die Veranstalter auch vor plumpen Erfindungen nicht zurück. So wurde auf einer Kaffeefahrt das Mittel Lypramed verkauft, das den angeblich lebenswichtigen, körpereigenen Wirkstoff Eprolin ersetze, der mit den Jahren abgebaut werde. Eprolin und Lypramed sind schlichtweg Phantasieprodukte. Nicht so der Preis: 1198 Euro kostete das vermeintliche Wundermittel. Auf Kaffeefahrten angebotene Mittel sind nie zugelassene Medikamente, denn diese dürfen in Deutschland nur in Apotheken verkauft werden.
Das Apothekenmagazin Apotheken Umschau 10/2005 B liegt in den meisten Apotheken aus und wird kostenlos an Kunden abgegeben.