Foto: Joachim Herrmann, über dts Nachrichtenagentur
München (dts Nachrichtenagentur) – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat den deutschen Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan nach dessen indirekter Sympathie-Bekundung für den türkischen Kriegseinsatz ermahnt. „Es muss sich jemand, der der deutschen Nationalmannschaft angehört, natürlich auch selbst bewusst sein, welchem Land er sich persönlich vorrangig verbunden fühlt“, sagte Herrmann in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“. Gündogan hatte im Netz seine Zustimmung ausgedrückt zu einem Foto der türkischen Nationalmannschaft, die ihrem Präsidenten und der türkischen Armee salutiert.
Später hatte Gündogan diese Sympathiebekundung zurückgenommen. „Ich würde mich freuen, wenn die Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft Sympathie für die Soldaten der Bundeswehr hätten“, sagte Herrmann weiter. „Ich glaube, das ist etwas, was man von einer deutschen Nationalmannschaft erwarten kann“, so der Minister. Auch SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil äußerte sich zu dem Vorfall und nahm Gündogan gegen die Kritik in Schutz: „Ich habe auch seine Entschuldigung gelesen. Ich finde, er hat das glaubwürdig erklärt“, so Klingbeil.
„Jetzt erwarte ich auch, dass die Erklärung, die er gegeben hat, glaubwürdig ist und sowas nicht weiter passiert.“ Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, wies hingegen in der „Bild“-Sendung darauf hin, dass sich Gündogan „immer wieder unglücklich“ verhalte: „Irgendwann glaubt man nicht mehr an Zufälle“, so Buschmann. Jeder Mensch habe Anspruch darauf, dass eine Entschuldigung angenommen werde, „aber es fällt mir bei Herrn Gündogan immer schwerer. Ich kann nur dringend hoffen, dass er erkennt, dass er eine Verantwortung trägt“, so Buschmann weiter.