Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Ein bekannter Dienstleistungskonzern soll laut eines Zeitungsberichts Prämien an seine Fahrkartenkontrolleure zahlen, wenn sie eine bestimmte Anzahl von Schwarzfahrer erwischen. Die „Bild am Sonntag“ berichtet, Mitarbeiter, die bis vor Kurzem bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) die Tickets kontrolliert haben, sollen bis zu 2,25 Euro zusätzlichen Stundenlohn erhalten haben, wenn sie täglich mindestens 24 „erhöhte Beförderungsentgelte“ (EBE) festgestellt haben. Zudem zahlte das Unternehmen angeblich Teamprämien.
BVG hat keine Kenntnis
Auf Anfrage sagte eine BVG-Sprecherin, dass das Unternehmen keine Kenntnis davon hatte, dass sogenannte „Fangprämien“ an Mitarbeiter des externen Dienstleisters ausgezahlt wurden. Es gäbe sogar eine moralische Verpflichtung im Vertrag, dass dies nicht geschehe. „Fangprämien können dazu führen, dass Fahrausweisprüfpersonale unter Druck gesetzt werden, möglichst viele Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis festzustellen und deshalb festgelegte Kulanzregelungen nicht zur Anwendung bringen“, sagt die Sprecherin. Auf Anfrage äußerte sich das betroffene Unternehmen aufgrund von Verschwiegenheitsverpflichtungen nicht.