Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der deutschen Automobilbranche zeichnen sich regionale Veränderungen ab, die sich am Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Das zeigt eine Auswertung ausgeschriebener Stellen der Personalmarktforschung Index Research für die „Welt am Sonntag“. Demnach sind von Januar bis Ende September zwar nach wie vor die meisten Jobs in der Branche in München und Stuttgart ausgeschrieben worden, auf Platz drei im Städte-Ranking folgt aber Berlin.
In der Hauptstadt wurden zwischen Januar und September 5.509 Stellen in der Autobranche ausgeschrieben, in München waren es 6.652, in Stuttgart 6.687. Index Research wertet permanent Stellenanzeigen in 200 Printmedien, 264 Online-Jobbörsen, auf 156.000 Firmen-Websites und bei der Bundesagentur für Arbeit aus. Wird eine Position mehrfach ausgeschrieben, dann zählt sie in der Datenbank trotzdem nur einmal. Die meisten Jobs in Berlin boten der US-Elektroautohersteller Tesla, der Onlinehändler Auto 1, Daimler und Porsche an. „Das neue Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin ist ein Glücksfall für die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Region“, sagte Index-Vorstandschef Jürgen Grenz. „Neben Tesla selbst werden in den nächsten Jahren auch viele Zulieferer Stellen ausschreiben und neue Arbeitsplätze schaffen.“ Betrachtet man den Markt nach Bundesländern, dann führen Bayern (36.764) und Baden-Württemberg (34.373) die Statistik weiterhin klar an. Auf diese beiden Länder entfielen 47,2 Prozent aller neu zu besetzenden Stellen in der Autoindustrie. Der Elektroautohersteller Tesla hat den Daten zufolge seit Jahresbeginn bis Ende September in Deutschland 1.472 Stellen ausgeschrieben. Verglichen mit dem gesamten Automobil-Arbeitsmarkt ist diese Zahl klein. Monatlich wurden im selben Zeitraum in der Industrie zwischen 19.204 und 29.949 Stellen neu ausgeschrieben. Der Tiefpunkt war den Index-Daten zufolge im Januar, das Hoch der Stellenangebote im Juli erreicht. Zuletzt suchten die Autohersteller und -zulieferer im September trotz verbreiteter Kurzarbeit 26.808 neue Mitarbeiter.