Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Votum der CDU-Kreisverbände für ein Mitgliedervotum bei der Suche des neuen Parteichefs stößt auf breite Zustimmung in der Führungsriege der Partei. „Es war richtig und notwendig, die Kreisvorsitzenden der CDU in den Meinungsbildungsprozess einzubeziehen. Präsidium und Bundesvorstand sollten dem eindeutigen Votum am Dienstag folgen und eine Mitgliederbefragung auf den Weg bringen, wenn es mehr als einen Kandidaten gibt. In der Zwischenzeit sollten wir auch an einer einvernehmlichen Lösung arbeiten“, sagte der als potenzieller Kandidat geltende Bundestagsabgeordnete Friedrich Merz der „Welt am Sonntag“.
Auch Außenpolitiker Norbert Röttgen, ebenfalls ein potenzieller Kandidat für die Spitze, unterstützt ein etwaiges Mitgliedervotum. „Ich begrüße und unterstütze die Entscheidung der Kreisvorsitzenden. Sie drückt aus, dass die Mitglieder aktiver Teil des Neuanfangs der CDU sein wollen. Das ist etwas sehr Positives und sollte von Präsidium und Bundesvorstand begrüßt und umgesetzt werden.“ Röttgen gilt als potenzieller Kandidat für die Nachfolge Laschets. Erklärt hat er sich bisher noch nicht. Auch der Hamburger CDU-Vorsitzende Christoph Ploß pocht auf die Durchführung der Befragung: „Das Votum ist eindeutig und sollte von allen respektiert werden“, sagte Ploß der „Welt am Sonntag“. Er zeigte sich überzeugt: „Damit kann die CDU wieder befriedet und geeint werden. Wichtig ist, dass wir jetzt ein Team aufstellen und es dann auch Zusammenhalt und Kontinuität gibt. Der Prozess sollte mit Blick auf die Landtagswahlen im nächsten Jahr zügig abgeschlossen werden, am besten bis Weihnachten.“ Der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, sieht das Votum der CDU-Kreisvorsitzenden auch als notwendig an: „Die CDU geht damit den von der Jungen Union schon im letzten Jahr geforderten Weg des Neuanfangs weiter hin zu einer modernen Volkspartei.“ Der sich an das Mitgliedervotum anschließende Parteitag solle „möglichst noch in diesem Jahr stattfinden“.