Saarbrücken (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Innenminister-Konferenz der Länder, Klaus Bouillon, geht von mindestens Hundert in die EU eingesickerten islamistischen Terroristen aus. „Ich halte diese Zahl nicht für übertrieben“, sagte der saarländische Innenminister dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Es sei davon auszugehen, dass sich nach der Festnahme von vier Terrorverdächtigen wegen Anschlagsplänen auf die Düsseldorfer Altstadt weitere Terrorzellen in Deutschland befänden: „Alles andere wäre blauäugig“, so Bouillon.
Die Terrororganisation Islamischer Staat schleuse Attentäter gezielt als Flüchtlinge ein, sagte der CDU-Politiker. „Der IS will damit die Menschen bei uns verängstigen, um Antipathien gegen Asylbewerberinnen und Asylbewerber anzufachen und die radikalen politischen Kräfte zu stärken.“ Jeder Fachmann gehe davon aus, dass die Terroristen genauso gut auf anderem Weg ins Land gelangen könnten. Bouillon befürchtet, dass die Debatte um die Flüchtlingspolitik nun noch aufgeheizter verläuft. Die anhaltende Kritik von CSU-Chef Horst Seehofer an Kanzlerin Angela Merkel in diesem Zusammenhang kritisierte Bouillon scharf. Seehofer schade damit beiden Parteien: „Die Menschen haben Verständnis für zeitweise Uneinigkeit, aber ein monatelanges Nachtreten, darüber schüttelt doch mittlerweile jeder den Kopf.“