Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die EU-Kommission hat deutsche Autohersteller davor gewarnt, schmutzige Dieselfahrzeuge, die Kunden gegen ein neueres Modell eingetauscht haben, ins osteuropäische Ausland zu exportieren. „Ein Export ist lediglich eine Verschiebung der Luftqualitätsprobleme von West nach Ost“, sagte EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe). Immer mehr ältere, umweltschädliche Dieselwagen würden über die Grenze gebracht und dort billig verkauft.
Bieńkowska warnte: „Der Plan der deutschen Regierung, Fahrverbote zu umgehen, könnte das Problem noch intensivieren.“ Allein nach Bulgarien, das bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft innehatte, wurden 2017 mehr als 100.000 Gebrauchtwagen exportiert – davon mehr als 30.000 schmutzige Diesel, wie die europäische Organisation Transport & Environment (T&E) ermittelte. „Als europäische Industriekommissarin werde ich mich weiterhin stark dafür einsetzen, dass europäisches Recht im Automobilbereich korrekt angewendet wird.“ Die EU-Umweltminister wollen am Dienstag in Luxemburg Maßnahmen einleiten, die die vom Import von Gebrauchtwagen verursachte Luftverschmutzung eindämmen.