
Berlin – SPD-Chef Sigmar Gabriel sieht Europa längst in einer heimlichen Schuldenunion angekommen. „Wir sind längst in einer heimlichen Schuldenunion“, sagte der Vorsitzende der Sozialdemokraten mit Blick auf die Anleihen-Käufe der Europäischen Zentralbank (EZB) im ZDF-Sommerinterview. Diese Aufkäufe würden „ohne Kontrolle“ vollzogen werden, kritisierte Gabriel.
Der SPD-Politiker warf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, dies den Bürgern nicht zu sagen. Die Bundeskanzlerin dulde die Anleihen-Käufe der EZB „augenzwinkernd“, so Gabriel. Er forderte ein Ende der „Euro-Anarchie“ und damit einhergehend eine Harmonisierung der Steuersätze innerhalb der Euro-Zone. Auch warf der SPD-Chef der Kanzlerin vor, ihre eigene Koalition „nicht im Griff“ zu haben. Gabriel kritisierte überdies den griechischen Staat. Griechenland sei ein „Land ohne echte staatliche Strukturen“, erklärte der SPD-Vorsitzende. [dts Nachrichtenagentur]