Berlin – In der Debatte um das geplante Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kleinkinder nicht in Kindergärten geben, hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund die Wirtschaft aufgefordert, sich für den Ausbau der Kinderbetreuung einzusetzen. „Wenn die Wirtschaft das Betreuungsgeld ablehnt, sollte auch sie sich mit den Kommunen dafür einsetzen, zusätzliche Kinderbetreuungsplätze in Betriebskindergärten zu schaffen beziehungsweise sich an Ausbaumaßnahmen vor Ort beteiligen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg „Handelsblatt-Online“. „Die Politik muss jetzt handeln, sonst werden die Eltern, die vergeblich nach einem Betreuungsplatz fragen, enttäuscht sein und die Politikverdrossenheit wird zunehmen.“Landsberg bekräftigte sein Nein zu dem vor allem von der CSU favorisierten Betreuungsgeld. Für eine Einführung dieser familienpolitischen Leistung gebe es derzeit keinen Spielraum. „Absoluten Vorrang muss die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung haben, der ab dem 1. August 2013 gilt. Diesen Anspruch zu erfüllen, setzt einen finanziellen und organisatorischen Kraftakt voraus, auf den sich die Politik konzentrieren sollte.“ Nach wie vor fehlen nach Angaben Landsbergs über 200.000 Plätze, die nicht ausreichend finanziert seien. „Deshalb sollten die für das Betreuungsgeld vorgesehenen Mittel zunächst in den Ausbau der Kindertagesbetreuung investiert werden.“ Auch sei die Frage, wie es gelingen solle, die notwendigen Tausenden von Erziehern sowie Tagesmütter und Tagesväter zu gewinnen, leider bisher nicht beantwortet. „Dazu hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund ein Aktionsprogramm vorgeschlagen mit einer Ausbildungsinitiative der Bundesagentur für Erzieher, zusätzlichen Stellen im Bundesfreiwilligendienst und steuerlichen Anreizen für Tagesmütter und Tagesväter“, sagte Landsberg. [dts Nachrichtenagentur]
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