Der Bundesvorstand legt demnach mit Wirkung zum Parteitag im November in Wiesbaden sein Amt nieder. „Es braucht neue Gesichter, um diese Partei aus der Krise zu führen“, ergänzte Nouripours Co-Vorsitzende Ricarda Lang.
Strategische Neuaufstellung vor der Bundestagswahl
Das könne ein Baustein sein für die „strategische Neuaufstellung“ der Partei und diese brauche es, „denn die Bundestagswahl im nächsten Jahr ist nicht einfach irgendeine Wahl“.
Es gehe darum, welche Rolle die Grünen in Zukunft in einem Parteiensystem einnehmen werde, das sich gerade „fundamental verändert“. Es sei nicht die Zeit, „um am eigenen Stuhl zu kleben“, so Lang. „Jetzt ist die Zeit Verantwortung zu übernehmen und wir übernehmen diese Verantwortung.“ Zu den möglichen Nachfolgern wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Reaktion auf Wahlniederlagen im Osten
Die Entscheidung ist eine Reaktion auf die Wahlschlappen der Partei im Osten. Die Grünen hatten es nur in Sachsen gerade so wieder ins Parlament geschafft, in Thüringen und Brandenburg flogen sie nicht nur aus der Regierung, sondern auch aus den Landtagen
DTS Nachrichtenagentur
Grüne ziehen Konsequenzen aus der Krise
Der überraschende Rücktritt der gesamten Grünen-Führung markiert einen Wendepunkt für die Partei. Nach den verheerenden Wahlniederlagen in Ostdeutschland zeigt die Parteispitze Verantwortungsbewusstsein und zieht die notwendigen Konsequenzen.
Der Schritt ist mutig und richtig. Die Grünen befinden sich in der schwersten Krise seit Jahren. Das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde in Brandenburg und Thüringen hat die Partei schwer erschüttert. Ein „Weiter so“ wäre fatal gewesen.Mit dem geschlossenen Rücktritt eröffnen Lang und Nouripour die Chance für einen echten Neuanfang. Die Partei kann sich nun personell und inhaltlich neu aufstellen. Das ist dringend nötig, denn die Bundestagswahl 2025 wirft bereits ihre Schatten voraus.
Entscheidend wird sein, wer die Nachfolge antritt. Die neue Führung muss die zerstrittene Partei einen und ihr ein klareres Profil geben. Nur so können die Grünen das verlorene Vertrauen der Wähler zurückgewinnen.
Der Rücktritt allein wird die Probleme der Grünen nicht lösen. Er ist aber ein wichtiger erster Schritt, um die Partei aus ihrer Krise zu führen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Neustart gelingt.
Sebastian Fiebiger
Redaktion