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    Home»Nachrichten»Gesundheitsministerin zurückhaltend bei Abschaffung von Pflegegrad

    Gesundheitsministerin zurückhaltend bei Abschaffung von Pflegegrad » Nachrichten

    News RedaktionNews Redaktion28.09.25
    Nina Warken am 25.09.2025, via dts Nachrichtenagentur
    Foto: Nina Warken am 25.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

    Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat zurückhaltend auf Medienberichte über eine mögliche Abschaffung von Pflegegrad 1 reagiert.

    "Wir werden den Menschen nicht über Nacht etwas wegnehmen", sagte Warken am Sonntag den Sendern RTL und ntv. Ausschließen wollte die Ministerin eine Abschaffung allerdings auch nicht. Das Pflegesystem sei eine große Errungenschaft. "Aber wir müssen jetzt notwendige Änderungen vornehmen, um auch in Zukunft den Menschen noch in gewohntem Umfang helfen zu können und das System generationengerecht zu machen."

    Warken verwies auf die im Sommer eingesetzte Pflegekommission. Sie nehme Einnahmen und Ausgaben der Pflegeversicherung in den Blick und erarbeite Vorschläge. "Eine Reform der Pflegeversicherung ist dringend überfällig." Auch die Menschen merkten, dass sich das System verändern müsse. Wer Hilfe brauche, werde auch weiterhin Unterstützung bekommen. "Wenn wir das System aber neu ausrichten wollen, besser aufstellen wollen, zukunftsfest aufstellen wollen, wird es auch insgesamt Veränderungen geben."

    Die Pflegegrade seien als Bewertungsinstrumente sehr gut, man müsse den Menschen allerdings eine zielgerichtetere Hilfe zukommen lassen. Die Kommission werde dazu Mitte Oktober erste Vorschläge machen. "Und natürlich gehört dann auch dazu zu schauen, wie sind wir momentan aufgestellt mit der Ausrichtung bei den Pflegegraden."

    Die Linke reagierte derweil mit scharfer Kritik auf den "Bild"-Bericht, wonach die Bundesregierung eine Abschaffung der untersten Pflegestufe prüfen soll. "Die Streichung des Pflegegrads 1 ist ein erneuter Angriff auf die, die den ganzen Tag buckeln und am Ende des Monats nichts mehr übrig bleibt", sagte die Linken-Parteichefin Ines Schwerdtner dem Tagesspiegel. Rund 860.000 Menschen bekämen gerade noch das Nötigste. "Genau denen zieht die Regierung nun den Boden unter den Füßen weg."

    Schwerdtner bezeichnete die Pläne als einen "Schlag ins Gesicht" für die, die seit Jahren in die Pflege- und Krankenversicherung einzahlten. Die Linken-Vorsitzende wirbt für eine andere Lösung. "Man müsste endlich Beamte, Abgeordnete und Superreiche verpflichten, in eine gemeinsame Pflegeversicherung einzuzahlen", sagte Schwerdtner: "Doch genau davor drückt sich die Regierung, obwohl sie weiß, dass unten nicht mehr viel zu holen ist."

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