München (dts Nachrichtenagentur) – Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Christoph Heusgen schlägt vor, mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump das Gespräch zu suchen. „Wichtig ist, ihn nicht zu ignorieren, sondern auf ihn zuzugehen, Kontakte zu den Leuten in seinem Umfeld zu pflegen“, sagte der ehemalige Berater von Angela Merkel der „Augsburger Allgemeinen“.
Der Sicherheitsexperte appelliert, die finanziellen Verpflichtungen der Nato-Partner bei den Verteidigungsausgaben einzuhalten. „Wenn wir jetzt tatsächlich die 2-Prozent-Marke überschreiten, tun wir das natürlich in unserem eigenen Interesse, aber gegenüber Trump können wir es als Eingehen auf seine Forderungen darstellen“, sagte Heusgen. Dabei müssten auch Kontakte zu Trumps Umfeld gepflegt werden, um Vereinbarungen zu treffen.
Gerade im Umgang mit Putin dürften Deutschland und Europa sich keinen Illusionen hingeben. „Das Einzige, was der Kreml respektiert, ist eine Politik der Stärke“, sagte Heusgen. Deshalb gebe es trotz angespannter finanzieller Lage und Friedenssehnsucht keine Alternative, als die Ukraine zu unterstützen. „Am besten natürlich gemeinsam mit den USA, ansonsten eben als Europa“, betonte der MSC-Chef.
Heusgen war ab 2005 außen- und sicherheitspolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel und von 2017 bis 2021 Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen. Seit 2022 leitet er die Münchner Sicherheitskonferenz, der frühere Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg löst ihn nach der kommenden Konferenz im Februar 2025 in dieser Funktion ab.