Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der kommissarische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel rechnet fest damit, dass sich noch weitere Teams um die Führung der Partei bewerben werden. „Es werden weitere Kandidatenteams folgen. Verlassen Sie sich drauf“, sagte Schäfer-Gümbel dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
Die Frage, ob man für ein Amt wie den SPD-Parteivorsitz kandidiere, dürfe man nicht leichtfertig treffen. „Da muss vieles miteinander abgewogen werden, berufliche Pläne, familiäre Verpflichtungen und die Frage, ob man im Team oder alleine antritt. Ich weiß, dass einige das gerade sehr gewissenhaft tun“, sagte Schäfer-Gümbel weiter. Die Vorbereitungen für die Kandidatentour seien in vollem Gange.
„Am 4. September legen wir mit den Regionalkonferenzen los, auf denen die Kandidaten sich und ihr Programm vorstellen sollen. Derzeit planen wir 23 Veranstaltungen, von denen jede einzelne presseöffentlich sein wird“, kündigte Schäfer Gümbel an. Der Auftakt der Reihe soll in Saarbrücken stattfinden, die letzte Konferenz ist am 12. Oktober in München geplant. Danach sollen die Mitglieder per Brief und Online-Wahl ihre Stimme abgeben. Über die Frage, ob die SPD in der Großen Koalition bleiben soll, will Schäfer-Gümbel hingegen ausdrücklich keinen Mitgliederentscheid abhalten.
„Ich möchte den Hinweis geben, dass ein Bundesparteitag der SPD beschlossen hat, dass die Halbzeitbilanz der Großen Koalition auf dem Parteitag beraten wird“, sagte er dem RND. „Ein erneuter Mitgliederentscheid zu dieser Frage ist nicht vorgesehen.“ Die bisherigen Kandidaten um den Parteivorsitz, Michael Roth und Christina Kampmann sowie Karl Lauterbach und Nina Scheer, hatten sich allesamt für eine Befragung der SPD-Mitgliedschaft über den Koalitionsverbleib ausgesprochen.