
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat zurückhaltend auf die Forderung von Innenminister Horst Seehofer (CSU) reagiert, nach der tödlichen Attacke von Frankfurt die Videoüberwachung in Bahnhöfen auszuweiten. „Videoüberwachung gibt es bereits an vielen Bahnhöfen. Wir sollten jetzt über alle Schritte reden, die die Sicherheit wirklich erhöhen“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).
Für die Millionen Bahnfahrer in Deutschland müsse der Staat für die größtmögliche Sicherheit sorgen, fügte sie hinzu. „Dafür ist Polizeipräsenz besonders wichtig.“ Lambrecht fügte hinzu: „Nach dem schrecklichen Mord an dem kleinen Jungen ist nichts wichtiger als Menschlichkeit und Mitgefühl.“
Die Versuche von Vertretern der AfD, die Tat zu instrumentalisieren, zeigten das wahre Gesicht dieser Partei – „und werden keinen Erfolg haben“, so die SPD-Politikerin weiter. Ein achtjähriger Junge war am Montag im Frankfurter Hauptbahnhof von einem Mann vor einen einfahrenden ICE gestoßen und so getötet worden. Gegen einen Tatverdächtigen, der aus Eritrea kommt und in der Schweiz lebt, wurde Haftbefehl erlassen. Der 40-Jährige soll bereits am vergangenen Donnerstag eine Nachbarin mit einem Messer bedroht, sie gewürgt und eingesperrt haben und danach geflüchtet sein. Daraufhin wurde er in der Schweiz zur Festnahme ausgeschrieben.