Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Mit scharfen Worten hat die SPD die Kritik aus der Union am Koalitionsbeschluss zur Lohngerechtigkeit zurückgewiesen. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley hat ein Machtwort von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert. „Ich erwarte von der Bundeskanzlerin, dass sie die Einigung bei der Lohngerechtigkeit in ihrer eigenen Partei verteidigt“, sagte Barley der „Welt“.
„Auch CDU und CSU müssen endlich einsehen, dass Frauen und Männer gleich viel verdienen.“ Die Einigung vom Donnerstag sei vor allem ein Verdienst von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD). „An dem Beschluss darf nicht gerüttelt werden. Die ersten aus der Union stellen sich jetzt bereits lautstark gegen Angela Merkel“, so Barley. Die Ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern sei „eine der großen Ungerechtigkeiten unserer Zeit“. Deshalb sei der SPD das Gesetz zur Lohngerechtigkeit so wichtig. Barley fügte hinzu: „Die Widerstände in der Union gegen eine faire Bezahlung von Frauen und Männern sind groß. Die Argumente der Gegner sind nicht ernst zu nehmen.“
Zuvor hatte der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Christian von Stetten, bemängelt, der am Donnerstag gefundene Kompromiss zur Lohngerechtigkeit von Frauen und Männern verstoße gegen den Koalitionsvertrag. Das dürfe so im Bundestag nicht beschlossen werden, war von Stetten in der „Bild“-Zeitung zitiert worden.