Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzlerin Angela Merkel misst den Kultureinrichtungen, die der Bund fördert, große Bedeutung bei. Sie vermittelten „praktisch jeden Tag Kultur und Geschichte“, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast, und das sei „für die Bürgerinnen und Bürger etwas ganz Wichtiges“. Die Bundeskanzlerin erklärte, wer seine eigene Kultur nicht kenne und nicht wisse, wo er herkomme, der könne nur „sehr schwer Zukunft gestalten“.
Deshalb freue sie sich, dass die Kultureinrichtungen des Bundes stark genutzt würden. „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir immer bewusster wird, dass das Verständnis für die eigene Geschichte und für die eigene Kultur eine unabdingbare Voraussetzung dafür ist, auch in Zeiten der Globalisierung darzustellen: Wo stehen wir, woher kommen unsere Werte und unsere Überzeugungen?“, so die Bundeskanzlerin. Die Kulturstaatsministerin fördert deutschlandweit Kultureinrichtungen von nationaler Bedeutung. Darunter sind Stiftungen, Museen und Gedenkstätten. Für kommenden Mittwoch (2.11.) hat Merkel die Leiter dieser Einrichtungen zu einem Gespräch im Kanzleramt eingeladen. Die Bundeskanzlerin äußerte sich auch zum herausragenden Ereignis des kommenden Jahres, dem 500. Reformationsjubiläum.
Auch hierfür leistet der Bund finanzielle Unterstützung. Merkel wies besonders auf die nationalen Ausstellungen hin, die im kommenden Jahr in Wittenberg, in Berlin und auf der Wartburg zu sehen sein werden. Es werde sich zeigen, dass die Reformation nicht nur in Wittenberg und auf der Wartburg ihre Heimat habe, sagte die Bundeskanzlerin, sondern es sei auch ein Blick in die Geschichte Deutschlands. Merkel sprach von „breiten Spuren“ Luthers „nicht nur bei uns, sondern auch bis hinein nach Schweden und in andere Länder“. „Ich werde versuchen, mich auch noch einmal ein wenig intensiver mit der Reformation zu beschäftigen. Obwohl ich aus einem evangelischen Pfarrhaus stamme, gibt es immer wieder neue Einsichten. Und ich hoffe, viele, viele Bürgerinnen und Bürger und Touristen werden das auch tun und sich dann ihren eigenen Blick auf die Reformation erarbeiten“, so Merkel.