Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nur jede dritte Heizkostenabrechnung in Deutschland ist in den Jahren 2011 bis 2017 korrekt erstellt worden. Zu diesem Ergebnis kommt der „Marktwächter Energie“ der Verbraucherzentralen in einer mehrjährigen Untersuchung, über die das ZDF-Magazin „Frontal 21“ berichtet. „Das ist ein alarmierendes Ergebnis für Verbraucher“, sagte Svenja Gesemann, Expertin des Marktwächters Energie.
Es sei davon auszugehen, dass Mieter aufgrund fehlerhafter Abrechnungen häufig zu viel für ihre Heizkostenabrechnung zahlen würden. „Und das, obwohl die Heizkostenverordnung klare Vorgaben macht und die Heizkostenabrechnungen von professionellen Messdienstunternehmen erstellt werden.“ Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat für die Marktwächter-Untersuchung 1.046 Heizkostenabrechnungen aus den Jahren 2011 bis 2017 überprüft. Demnach waren 32 Prozent der Abrechnungen eindeutig falsch, 37 Prozent klärungsbedürftig.
Zu den häufigsten Fehlern gehörten: Fehlerhafte Berechnung des Warmwasseranteils, unzulässige Abrechnung von Heizungsbetriebskosten, keine verbrauchsabhängige Abrechnung, sondern Verteilung der Kosten bis zu 100 Prozent nach der Fläche, fehlerhafte Abrechnung des Gesamtbrennstoffverbrauchs und fehlende Angaben. Die Verbraucherschützer des Marktwächters Energie fordern unter anderem, dass die Bundesregierung zusammen mit den Mieter- und Vermieterorganisationen Qualitätsstandards für die Erstellung von Abrechnungen vorlegen. Svenja Gesemann schlägt vor: „Ein Lösungsansatz wäre, dass die Messdienstunternehmen zukünftig gesetzlich dazu verpflichtet werden, Hauseigentümer auf offensichtliche Fehler hinzuweisen.“