Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel hat die Bildung einer Minderheitsregierung nach der Bundestagswahl 2017 für generell möglich erklärt. „Demokratietheoretisch ist eine Minderheitsregierung ein interessantes Modell“, sagte Schäfer-Gümbel im Interview der „Welt“. „Ich denke aber nicht, dass dieses Modell 2017 eine Rolle spielt.“
Er werbe für eine Mehrheit für eine SPD-geführte Bundesregierung. „Wir schließen keine Koalition aus, außer mit Rechtspopulisten.“ Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) habe recht, wenn er seine Partei „zu selbstbewusstem Handeln auffordert“. SPD-Chef Sigmar Gabriel wolle, „dass das Kanzleramt wieder sozialdemokratisch wird. Die SPD will ab 2017 die Regierung wieder von vorn anführen“, sagte Schäfer-Gümbel. Auf die Frage, ob Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Herbst 2017 die Umzugskisten packen müsse, antwortete der SPD-Vize: „Das ist unser Plan.“ Schäfer-Gümbel nannte es „grundsätzlich klug, wenn der Parteivorsitzende die Kanzlerkandidatur übernimmt“. Dieses Modell sei aber kein Dogma. Seine Partei werde „Anfang 2017 klären, wer für die SPD das Kanzleramt zurückerobern soll. Die offizielle Nominierung erfolgt dann auf einem Parteitag im Frühsommer. Wir brauchen jetzt keine Spekulationen über Kandidaten.“