Schwerin (dts Nachrichtenagentur) – Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will über längere AKW-Laufzeiten sprechen. „Was die Atommeiler angeht: Das muss diskutiert werden, ob das möglich ist. Ich finde, in so einer Situation darf es überhaupt gar keine Denkverbote geben“, sagte sie am Montag dem Fernsehsender „Welt“.
Allerdings dürfe es dann nur um befristete Verlängerungen gehen. Eine unbefristete Laufzeitverlängerung, wie sie jetzt der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert, lehnt Schwesig ab: „Unbefristet? Das wird sicherlich keine große Übereinstimmung mit Vielen finden, denn es gab ja auch gute Gründe auszusteigen.“ Den Wiedereinstieg in die Kohleverstromung hält Schwesig, anders als Kretschmer, für eine sinnvolle Zwischenlösung: „Das ist jetzt ein richtiger Schritt, auf alle Fälle die Kohlekraftwerke noch weiter zu nutzen.“ Grundsätzlich müsse die Verstromung von Gas weiter zurückgefahren werden, forderte Schwesig: „Es gibt eine große Reserve: Es ist ja derzeit so, dass ein Drittel des Gases auch genutzt wird für Stromerzeugung. Und hier sollten wir noch stärker schauen: Wie können wir eigentlich diesen Strom aus erneuerbaren Energien stärker erzeugen und dafür nicht das Gas verbrauchen. Da sehe ich noch Potenzial.“