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    Home»Nachrichten»Seehofer macht Merkel für AfD-Erfolge verantwortlich

    Seehofer macht Merkel für AfD-Erfolge verantwortlich » Nachrichten

    Der frühere bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer wirft der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, mit ihrer Flüchtlingspolitik den Einzug der AfD in Landtage und Bundestag befördert zu haben.
    News RedaktionNews Redaktion09.09.24↻ 09.09.24
    Horst Seehofer und Angela Merkel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
    Foto: Horst Seehofer und Angela Merkel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

    Mit Blick auf Merkels Entscheidung, im September 2015 für eine große Zahl von Flüchtlingen die Dublin-Regeln auszusetzen und sie ins Land zu lassen, sagte Seehofer für ein Buch des FAZ-Redakteurs Eckart Lohse über Merkels Kanzlerschaft: "Die Entscheidung von 2015 hat die AfD in die Parlamente gespült."

    Seehofers Einschätzung zu Merkels Amtszeit

    In einem Gespräch mit dem Verfasser im Sommer 2023, aus dem im Buch zitiert wird, gesteht Seehofer Merkel zu, die Bankenkrise, die Weltwirtschaftskrise, die Eurorettung und die Corona-Pandemie "nicht schlecht" gemanagt zu haben. "Ihr Verhalten im Jahr 2015 hat mich dagegen sehr enttäuscht", fährt er fort. Für Merkel sei die Entwicklung vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte entscheidend gewesen. "Sie hat aber nicht verstanden, dass durch ihr Verhalten die politischen Ränder, vor allem der rechte, enorm gestärkt werden."

    Merkels Haltung während der Flüchtlingskrise

    Merkel zeigte sich auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise Aufforderungen sowohl aus der CDU als auch vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck gegenüber verschlossen, deutlich über die Herausforderungen durch die große Zahl von Migranten zu sprechen.

    Bouffiers vergebliche Bemühungen

    In dem Buch beschreibt der damalige hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) seine vergeblichen Bemühungen. "Das Bild, dass alle `welcome` riefen, als die Flüchtlinge ankamen, verschwand relativ schnell", erinnert er sich. Er habe Merkel zum Jahreswechsel 2015/2016 aufgefordert, "sie müsse mal öffentlich sagen, dass es so nicht weitergeht", berichtet Bouffier. "Das hat sie aber nicht gemacht."

    Gaucks Perspektive

    Ähnlich stellt es auch der damalige Bundespräsident Joachim Gauck dar. Schon 2015 sagte er: "Unser Herz ist weit, aber unsere Möglichkeiten sind endlich." Merkel habe ihn damals nicht darauf angesprochen. "Ich wollte die Debatte in die Mitte bekommen", begründet Gauck seine Formulierung. "Es war absehbar, dass die Willkommenskultur nicht ewig währen würde."

    DTS Nachrichtenagentur

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