Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Für rund jede vierte Person der unter 25-Jährigen, die im Jahr 2018 eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchten, ist der Hauptauslöser der Überschuldungssituation eine unwirtschaftliche Haushaltsführung gewesen. Dagegen gaben fast 30 Prozent der älteren Personen (ab 65 Jahren), die sich 2018 in Schuldnerberatung befanden, eine Erkrankung, Sucht oder Unfall beziehungsweise Trennung, Scheidung oder Tod des Partners oder der Partnerin als Hauptauslöser der Überschuldung an, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Knapp zwei Drittel (64,9 Prozent) der unter 25-Jährigen, die im Jahr 2018 eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchten, wiesen offene Verbindlichkeiten bei Telekommunikationsunternehmen auf.
Die durchschnittliche Schuldenhöhe der jüngeren Generation bei Telekommunikationsanbietern betrug 1.573 Euro. Dies entsprach gut einem Sechstel der gesamten durchschnittlichen Schuldenhöhe von 8.849 Euro. Diesem Schuldenbetrag stand den unter 25-Jährigen zu Beratungsbeginn ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 777 Euro pro Person gegenüber. Die deutliche Mehrheit der Schuldner im Alter von 65 Jahren und älter war im Jahr 2018 dagegen bei Kreditinstituten verschuldet (62,9 Prozent), so die Statistiker. Schulden bei Telekommunikationsunternehmen hatten lediglich ein Viertel (25,3 Prozent) der älteren Generation. Die Restschuld bei Kreditinstituten lag mit 22.989 Euro im Mittel ebenfalls bedeutend höher. Für diese Altersgruppe lag das durchschnittliche Schuldenvolumen mit 43.740 Euro um fast das Fünffache höher als das von Schuldnern unter 25 Jahren. Mit einem monatlichen Durchschnittseinkommen von 1.051 Euro pro Person bräuchten ältere Menschen in etwa dreieinhalb Jahre bis zur gänzlichen Schuldenbefreiung.