
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere EU-Kommissar Günter Verheugen (SPD) hat davor gewarnt, die Nominierung Ursula von der Leyens (CDU) für das Amt der EU-Kommissionspräsidentin als einen deutschen Erfolg anzusehen. „Die Nationalität überhaupt ins Spiel zu bringen, macht die Sache nicht leichter“, sagte Verheugen der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Eine Kommissionspräsidentin habe „ausschließlich dem europäischen Gemeinwohl zu dienen und niemals den Interessen ihres Herkunftslandes“, ergänzte der SPD-Politiker.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Union hätten Manfred Weber (CSU) als gemeinsamen Spitzenkandidaten in den Mittelpunkt des Europawahlkampfes gestellt. „Dies dann einfach fallen zu lassen, ist eine Wählertäuschung ersten Ranges“, so Verheugen. Zugleich erwartet der SPD-Politiker, dass von der Leyens Probleme mit der Bundeswehr bei der Entscheidung des EU-Parlamentes eine Rolle spielen werden: „Schon in ihrem jetzigen Amt steht Frau von der Leyen unter massiven Druck. Deshalb wird ihre Wahl alles andere als ein Selbstläufer.“