Berlin – Die Union bleibt im Aufwind. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage für das Magazin „Stern“ und den Fernsehsender RTL gewinnt sie zum dritten Mal in Folge einen Punkt hinzu und erreicht mit 34 Prozent ihren besten Wert seit acht Monaten. Der FDP dagegen zeigen die Wähler weiter die kalte Schulter: Sie rutscht in der Umfrage, die vor dem Frankfurter FDP-Parteitag durchgeführt wurde, um einen Punkt auf ihr Rekordtief von 2 Prozent.
Bislang hatte sie in dem Wahltrend nur einmal, Ende September 2011, derart tief gelegen. Zu den Verlierern gehören auch die Sozialdemokraten: Sie sinken im Vergleich zur Vorwoche um 2 Punkte auf 26 Prozent. Den Grünen wollen unverändert 15 Prozent der Wähler ihre Stimme geben. Je 9 Prozent würden sich für die Linke und die Piratenpartei entscheiden, beide legen je einen Punkt zu. Für „sonstige Parteien“ ergeben sich 5 Prozent. Bei einem derartigen Wahlergebnis hätten SPD und Grüne (zusammen 41 Prozent) zwar einen Vorsprung von 5 Prozentpunkten vor Union und FDP (gemeinsam 36 Prozent), könnten jedoch alleine keine Regierung bilden.
Die Zugewinne hat die Union laut Forsa-Chef Manfred Güllner vor allem Kanzlerin Angela Merkel zu verdanken. Dem „Stern“ sagte er: „Viele Menschen haben den Eindruck, dass sie in der Eurokrise ihren Kurs und ihre Rolle gefunden hat. Dass sie weiß, was sie will, und für Lösungen kämpft.“ Auch die Kompetenz der Union werde besser bewertet. Aktuell sagen 22 Prozent der Deutschen, CDU/CSU könnten die Probleme des Landes am ehesten lösen. Der SPD trauen dies zwölf Prozent zu, die FDP kommt auf Null Prozent.
Dass die Liberalen im Wahltrend abstürzten, obwohl sie mit den Steuerbeschlüssen ihr Lieblingsthema durchsetzen konnte, erklärt der Forsa-Chef damit, dass sogar fast 60 Prozent der FDP-Sympathisanten Steuersenkungen derzeit für unsinnig halten. Güllner: „Die Partei gerät in Gefahr, als überflüssig zu gelten.“ Nur 36 Prozent aller Bürger halten laut der weiteren Forsa-Umfrage Steuersenkungen für sinnvoll, 58 Prozent für nicht sinnvoll. [dts Nachrichtenagentur]