Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, hat sich dafür ausgesprochen, die Zahl der Bundeswehreinsätze zu reduzieren. „Deutschland muss nicht überall dabei sein“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der „Funke-Mediengruppe“. „Es gibt Kleinsteinsätze, an denen weniger als zwanzig deutsche Soldaten beteiligt sind. Einige davon – ich denke da vor allem an Afrika – könnte man anderen Partnern ganz überlassen.“
Ein stärkeres deutsches Engagement im Rahmen der NATO-Abschreckung in Osteuropa, wie es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Aussicht gestellt hat, hieß Bartels allerdings gut. „Dafür ist die Bundeswehr da“, sagte er. „Aber die Lücken bei Personal und Material müssen jetzt zügig geschlossen werden, um all das durchhaltefähig leisten zu können.“ Bartels lobte die Ankündigung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), jedes Jahr im Schnitt zwei bis drei Milliarden Euro zusätzlich in Ausrüstung zu investieren. Jedoch sei „dieser Aufwuchs im Bundeshaushalt bisher nicht erkennbar“. Außerdem verlangte der SPD-Politiker, die Personalstärke der Bundeswehr müsse „künftig eher oberhalb der bisher veranschlagten 185.000“ liegen. Zurzeit gebe es nur 177.000 aktive Soldatinnen und Soldaten, und auch beim Zivilpersonal sei zu drastisch reduziert worden. „Es wird Zeit, die Fehler der Bundeswehrreform von 2011 zu korrigieren“, forderte er.