Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoðuz (SPD), hat davor gewarnt, den Türkeistämmigen in Deutschland Loyalitätskonflikte zu unterstellen. Eine deutliche Mehrheit von ihnen fühle sich „unserem Land zugehörig“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir sollten daher diesen Menschen nicht pauschal Loyalitätskonflikte unterstellen“, erklärte sie.
Ihr Vertrauen in deutsche Institutionen sei unvermindert hoch. Das sei „ein wichtiges Fundament“. Man müsse sich aber mit denen aktiv auseinandersetzen, die ihre politischen Ambitionen in der Türkei in Deutschland austragen. Das gelte genauso für Angehörige anderer Einwanderergenerationen. Zuletzt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärt, dass sie von den Türkeistämmigen erwarte, dass sie ein „hohes Maß an Loyalität zu unserem Land entwickeln“. Özoðuz sagte, es gehe nicht darum, „den Präsidenten oder die Regierung zu lieben“. Aber man dürfe gegenseitige Achtung erwarten – „vor allem vor unseren Grundwerten und demokratischen Spielregeln.“