Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP fordert gegen die rasant steigende Zahl der Corona-Infektionen ein Sofortprogramm für die flächendeckende Ausstattung mit Lüftungsanlagen. Dass der Bundesregierung die Eindämmung der Corona-Ausbreitung über kleinste Schwebeteilchen sogenannte Aerosole bisher nur eine halbe Milliarde wert sei, sei „ein schlechter Witz“, sagte der Vizechef der Liberalen im Bundestag, Michael Theurer, dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). „Die Bundesregierung muss noch dieses Jahr mindestens eine Milliarde für die Unterstützung von Gastronomie, Tourismus und Einzelhandel beim Aufbau von Luftfiltern aufbringen.“
Mindestens eine weitere Milliarde müsse zusätzlich zum bisherigen Programm von Bund und Ländern für ein flächendeckendes Unterstützungsprogramm für Kitas, Schulen und Hochschulen zur Verfügung gestellt werden. Es gebe inzwischen „genug empirische Evidenz, dass das Coronavirus auch über Aerosole übertragen wird“. Gerade die „Superspreader-Events“ seien kaum anders zu erklären. Die Bundesregierung weigere sich aber weiterhin, „angemessen“ auf diese Erkenntnis zu reagieren. „Die Vorbereitung auf die zweite Welle war absolut unzureichend“, kritisierte Theurer. In der Großen Koalition war Ende August vereinbart worden, 500 Millionen Euro zur „Corona-gerechten Umrüstung“ von Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten bereitzustellen, um die Ausbreitung von Corona über sogenannte Aerosole einzudämmen. „Statt Kurzarbeit, Betriebsschließungen und Arbeitslosigkeit zu finanzieren, sollte der Staat lieber die Produktion von Luftfiltern und deren Montage finanzieren. Damit wären wir in Zukunft auch gegen andere Krankheiten flächendeckend besser gerüstet.“