Schauspielerin Maria Furtwängler über frauenverachtende Kritik an Angela Merkel. Ist die Kanzlerin zu leise?
Berlin (dts) – Maria Furtwängler ist entsetzt über die Häme, die Kanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingsdebatte entgegen gebracht wird. „In der Kritik schwingt eine tiefe Frauenverachtung mit“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).
Die Schauspielerin finde es verstörend, dass der große Respekt, den Merkel viele Jahre genossen habe und der ihr auch von vielen Männern entgegengebracht worden sei, so schnell schwinde.
Kommentar
Mich hat der schnelle Stimmungsumschwung auch überrascht. Genau wie die naiv-positive Stimmung zu Beginn der Flüchtlingskrise, in der jeder Kritiker als Nazi diffamiert wurde, spiegelt die derzeitige Panikmache nicht die realen Verhältnisse wieder.
Es gibt keinen Zauberknopf
Es gibt keinen „Zauberknopf“, den man nur drücken muss, um das Flüchtlingsproblem zu lösen. So sehr die bayrische Spitzenpolitik das mit ihrem Drängen auf „Obergrenzen“ und Grenzschließungen auch herbei reden will. Eine sinnvolle Strategie setzt auf viele, kleine Maßnahmen und das „Bohren dicker Bretter“. Und genau in dieser Hinsicht habe ich Angela Merkel und insbesondere auch Peter Altmaier bis dato wenig vorzuwerfen.
Die Kanzlerin ist zu leise
Allerdings offenbart Merkels Kommunikationsstrategie jetzt ihre Schwäche. Die Wortsparsamkeit der Kanzlerin erweckt bei vielen Menschen den Eindruck von Untätigkeit.
Sebastian Fiebiger
Redaktion