CHIP testet neue Betriebssysteme: Triumph für Microsoft: Windows 7 schlägt Apples Mac OS
Für sein neues Betriebssystem Windows 7 erntet Microsoft viele Vorschusslorbeeren. Vor allem im Vergleich mit dem Vorgänger Vista schneidet es gut ab, was allerdings auch keine große Überraschung ist: Vista wird inzwischen sogar von Microsoft selbst kritisch betrachtet. Es stellt sich also die Frage: Wie gut ist Windows 7 wirklich? Das Technikmagazin CHIP gibt die Antwort mit einem ungewöhnlichen Test: Die Redaktion hat Microsofts Hoffnungsträger mit Apples neuem Mac OS und einem aktuellen Linux-System verglichen.
Die drei Systeme mussten sich in vier Kategorien bewähren: Sicherheit, Performance, Ausstattung und Benutzerführung. Soviel vorweg: Die Linux-Distribution Kubuntu landete in allen vier Disziplinen auf dem letzten Platz, um den Sieg kämpften jeweils Microsoft und Apple. Dennoch ist Kubuntu keine schlechte Wahl. Vor allem technikaffinen Computernutzern, die keine Probleme mit Kommandozeilen-Befehlen haben, gefällt das kostenlose System, das im CHIP-Test die Gesamtnote „befriedigend“ erhielt.
Mac OS Snow Leopard: Bei der Benutzerführung die Nase vorn
Im Zweikampf zwischen Mac OS und Windows gewann Apples „Snow Leopard“ wie erwartet die Kategorie Benutzerführung. CHIP-Redakteur Fabian von Keudell: „Vor allem bei der Installation von Programmen gewinnt Mac OS haushoch. Auch die vollständige Deinstallation von Anwendungen geht verblüffend einfach.“ Gewisse Fortschritte attestiert der CHIP-Redakteur auch Windows 7: „Über die Systemsteuerung lassen sich Programme meistens vollständig entfernen wenn der Programmierer eine entsprechende Routine in seine Software eingebaut hat.“
Windows 7 siegt bei der Ausstattung
Dank des Sieges in der Disziplin Ausstattung konnte Windows den Vorsprung seines Rivalen wieder aufholen. CHIP lobt vor allem Microsofts Backup-Konzept: Während Windows 7 selbstständig Schattenkopien von Dateien anlegt, müssen Apple-User für Backups auf „Time Machine“ zurückgreifen, ein hervorragendes Feature, das aber nur mit einer externen Festplatte funktioniert. Auch beim integrierten Mediacenter sehen die CHIP-Tester Vorteile für Windows, weil es TV-Karten einbindet und eine elektronische Programmzeitschrift bietet.
Performance: Unentschieden
Unentschieden endete das Performance-Duell. Egal, ob Installationsdauer, Startzeit, Speicherbelastung, Browsertest oder Stromverbrauch: Windows 7 und Snow Leopard zeigen durchweg Top-Leistungen und nehmen sich nicht viel. So dürfte es in der Praxis zum Beispiel nahezu egal sein, dass Mac OS für die Erstinstallation neun Minuten länger braucht als Windows 7. Umgekehrt wird der Tempovorsprung von Apple bei Datei-Operationen im Alltag kaum eine Rolle spielen.
Sicherheit: Windows 7 klar vorn
Unentschieden nach drei Disziplinen. Die Entscheidung über den Gesamtsieg musste also die Kategorie Sicherheit bringen. Das Problem dabei, so Fabian von Keudell: „Mac und Linux werden kaum angegriffen, haben aber auch keine Schutzsysteme. Windows steht täglich unter Beschuss, hat aber auch die beste Abwehr.“ Deshalb gehe Platz 1 an Windows 7: „Nur dieses System zeigt bereits heute, dass es sich im Kampf gegen Hacker einigermaßen durchsetzen kann. Wer hingegen mit Mac OS oder Kubuntu unterwegs ist, hat keine aktive Firewall, keinen Virenscanner und muss bisweilen lange auf Sicherheitspatches warten.“
Gesamturteil: Windows 7 vor Mac OS vor Kubuntu
Das Testfazit von CHIP-Redakteur von Keudell: „Ein etwas überraschender Sieg für Windows 7. Microsoft, das für Vista viel gescholten wurde, hat aus den Fehlern gelernt und mit dem neuen Betriebssystem tatsächlich fast alles richtig gemacht. Doch auch Apple-Fans sind mit Mac OS nach wie vor gut bedient, schließlich liegt Snow Leopard nur knapp dahinter.“
Der komplette Artikel erscheint in der neuen CHIP 11/2009, die am 2. Oktober in den Handel kommt. Käufer der DVD-Ausgabe erhalten zudem eine Reihe wichtiger Zusatztools für die getesteten Systeme.