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Autor Mitteilung
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 21:23 - 06.05.2004

Vielleicht ist beim nächsten Mal ja
die Weissenhof-Siedlung dran und wird
gesprengt. Die steht doch auch unter
Denkmalschutz, oder ?
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 08:27 - 07.05.2004

@ dirk

könntest du vielleicht einige leserbriefe posten?
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 12:02 - 09.05.2004

@oliver

eine zerstörung wie sie die häuser unter www.stadtzerstoerung.de erfahren mussten, werden wir in dieser form für die weissenhofsiedlung wohl nicht erleben. in dieser angelegenheit rumort es schon länger hinter den kulissen.die gebäude der weissenhofsiedlung sollten schon an privatleute verkauft werden, weil die stadt stuttgart kein interesse zeigte. da kam es aber, ganz anders als bei den historischen gebäuden, die jetzt abgebrochen wurden, zu einem aufschrei bei architekten, architekturkritiker und professoren - vergleichbar mit der diskussion damals um das kaufhaus schocken von mendelsohn.
architekten fürchteten, privatleute könnten den wert der gebäude nicht erkennen und sie mit satteldächern und anbauten versehen. zur debatte steht deshalb aktuell wohl auch die eintragung in die liste in das kulturerbe, ja richtig gehört.

aber da gibt es ein ganz entscheidendes problem für die gralshüter der moderne und ihr sakrileg "weissenhofsiedlung". um diesen status zu erlangen, müsste, abgesehen von der finanzierung, die gesamte siedlung in ihren ursprünglichen zustand versetzt, also REKONSTRUIERT werden.

tja, da werden die modernisten ganz schnell gefangene ihrer eigenen ideale und vorsätze. werden sie mit ihnen brechen oder ihre heilige kuh schlachten?
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 20:44 - 06.06.2004

@oliver
dass die Architekten beim Bau des Hbf an romanische Kirchen dachten, etc. das halte ich zwar für möglich. Aber leider sieht das Gebäude für mich nicht im Entferntesten nach dem aus, was die Architekten dabei "gedacht" hatten. ARchitekten denken an alles mögliche, wenn sie bauen. Aber es sieht nie danach aus. Für mich ist nicht entscheidend, was ich als Betrachter sehen sollte, könnte, müsste, sondern was ich tatsächlich sehe. Einer der hässlichsten und kargsten Großbahnhöfe unseres Landes.

@alle
Habe eben die Bilder auf www.stadtzerstörung.de gesehen. Unglaublich. Die Dummheit und Skrupellosigkeit beherrscht seit 1945 unsere Architektenschaft und Stadtplanerschaft - auch 2004.

Diese Bilder sind so was von schlimm. Kaum fassbar.

@Rösch

Ich glaube, sie werden sie natürlich rekonstruieren, wenn sie Gelegenheit dazu bekommen. Aber sie werden es natürlich anders nennen...."was wollen Sie, wir haben doch nur Schäden beseitigt und Instand gesetzt", etc.

So stell ich mir das vor. Architekten, speziell Modernisten sind verlogen.Wenn etwas für sie vorteilhaft ist - in diesem Falle Reko - werden sie sich schon die bekannten pseudo-intellektuelen Wortschwalle ausdenken, die dann besonders klug klingen sollen. (Die es aber nicht sind).

Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 16:51 - 18.07.2004

Hier einige Bilder vom heute noch vorhandenen "alten" Stuttgart. Man findet noch weit mehr davon, vieles davon jedoch nur mit guter Kenntnis der Stadt, und vor allem abseits der Hauptstraßen.

http://www.aphforum.de/forum/viewtopic.php?t=339
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 20:55 - 18.07.2004

Och, das ist doch noch einiges! Auch viele Monumentalbauten...Eine kleine Erläuterung hier und da wäre ganz nett gewese !

Was ist das hier?:
[Link zum eingefügten Bild]
Ich kann auf dem Schlid glaube ich "Austhausruine" lesen...
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 21:43 - 18.07.2004

Beschreibungen kommen noch

Das Bild zeigt die Lusthausruine im Schloßgarten:

Lusthaus-Ruine

Geht man im Mittleren Schlossgarten spazieren, so läuft man gerne mal an der Ruine vorbei, ohne sie zu beachten. Dabei gehören die kläglichen Überreste, die die Zeit überstanden haben, zu einem der berühmtesten Gebäude Stuttgarts: dem einstigen Neuen Lusthaus.

Der württembergische Hofbaumeister Georg Beer baute von 1584 bis 1593 an dem Gebäude, welches das größte Lusthaus seiner Zeit in Deutschland werden sollte.
Das Lusthaus war kein Bordell, wie viele bei dem Namen fälschlicherweise denken. Vielmehr fanden dort große und kleine Feierlichkeiten, Hochzeiten, Festmähler und später auch Theateraufführungen statt. In der Wandelhalle im Erdgeschoss sollen auch Ausstellungen stattgefunden haben.

1750 wurde das Lusthaus zur Oper umfunktioniert - die Innenarchitektur wurde stark verändert. 1845 schließlich wurde es zum Hoftheater umgebaut. Nur noch die Umfassungsmauer, die Treppenaufgänge und 15 Arkaden blieben von dem ursprünglichen Gebäude erhalten. Als dieses 1902 auch noch niederbrannte, wurde das Gebäude vollständig abgerissen. Nur ein paar Ruinenteile blieben erhalten und stehen seit 1902 im Mittleren Schlossgarten.

Doch auch diese Überreste sind nicht für die Ewigkeit, denn die Ruine ist mehr als baufällig und stark vom Zerfall bedroht. Die wenigen erhaltenen Säulen, die typische Renaissance-Ornamente zeigen, und der Treppenaufgang aus Sandstein, zerfallen allmählich wieder zu Sand.
1995 wurden die Überreste mit Stahl- und Holzgerüsten gestützt, die die Ruine immer noch zusammenhalten.
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 12:30 - 19.07.2004

das schreit ja förmlich nach einer rekonstruktion und restaurierung!
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 23:15 - 19.07.2004

rekonstruktionen in der stadt der weissenhof-demagogen? allenfalls die weissenhofsiedlung hätte eine chance auf rekonstruktion oder das kaufhaus mendelsohn.

aber für traditionelle architektur gibt es keine option. dafür sorgen schon die professoren der stuttgarter hochschulen und die städtischen entscheidungsträger.

die wunderbaren bilder von dirk (vielen dank dafür!!! :glow:) täuschen leider etwas über die realitäten hinweg. der alte kern stuttgarts, also altstadt, leonhard- und hospitalvorstadt wurde mit wenigen ausnahmen (schillerplatz, stiftskirche, hans im glück, calwer strasse sowie leonhards- und hospitalkirche) im und v.a. nach dem krieg zerstört und strukturlos aufgebaut. traditionelle insel wirken in diesem konglomerat sehr verloren, nicht einmal sie vermögen etwas von der atmosphäre der alten stadt zu vermitteln - leider! dabei wäre z.b. die alte hauptstätter strasse nach dem krieg zu retten gewesen. heute eine breite verkehrsreiche durchgangsstrasse, könnte dieser bereich heute wie in seiner ehemaligen funktion als dominierender marktplatz mit giebelständigen häusern stuttgart ein stück von seiner beraubten identität zurückgeben.

ebenso der schreckliche marktplatz und selbst dem schloßplatz hat man ohne hemmungen damals mit dem abbruch des kronprinzenpalais und nun wieder mit dem neuen kunsthaus erheblichen schaden zugefügt.

der rückbau der stuttgarter INNENstadt zu einem lebenswerten, identitätsgebenden bereich wird deshalb ein traum bleiben.
Max BGF
registriert

Beiträge: 1


 

Gesendet: 19:54 - 21.07.2004

Schöne Bilder, Dirk!

Was mir gar nicht gefällt, sind diese fast weißen Häuser nähe Eberhardstraße, wo "Teppichgalerie" zu lesen ist. Die sehen einfach kitschig aus und werden hoffentlich bald ersetzt.

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