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 Forum Index —› Architektur allgemein —› Wiederaufbau Stadtschloss Berlin
 


Autor Mitteilung
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 18:07 - 27.09.2003

Wieso ist das hier nur wieder so ein Problem?! In Amerika ist es beinahe selbstverstänlich, dass ganze Museen, Krankenhäuser(-hausflügel) Kirchen etc. von reichen Leuten finanziert werden! Dann trägt das Gebäuder eben den Namen des Spenders (z.B. Guggenheim-Museum, N.Y.C.). Dann heißt es eben nicht "" oder so, sondern eben "(Fam.)XY-Museum für Ethnologie im Berliner Stadtschloss" Wieso hätte man das nicht auch mit z.B. dem Ostflügel machen können? Was genau heißt eigentlich "komerzielle Nutzung"? Das Museum wird doch auch nicht um sonst sein! Oder ist das dann, weil es eine kulturelle Einrichtung ist, wieder anders?
Bei dem Bastiaan-Bau ist das doch ähnlich, oder? Nur dass der sich für den falschen Entwurf entschieden hat .
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 18:45 - 27.09.2003


Ehrlich gesagt, wenn durch eine kommerzielle Nutzung mehr rekonstruiert wird, wie von der stadtschloss-berlin-Fraktion gewünscht: Ostflügel + Keine Überbauung des Eosanderhofes; dann soll mir das recht sein. Jedenfalls solange es sich nicht um Masseneinrichtungen wie McDonalds und Karstadt geht, sondern um Edles und Schönes.
Prokovjev
Stammgast

Beiträge: 73


 

Gesendet: 20:25 - 27.09.2003

ben schrieb:
"In Amerika ist es beinahe selbstverstänlich, dass ganze Museen, Krankenhäuser(-hausflügel) Kirchen etc. von reichen Leuten finanziert werden!"..."Dann heißt es eben nicht "" oder so, sondern eben "(Fam.)XY-Museum für Ethnologie im Berliner Stadtschloss"


die grössenordnung des projekts spricht dagegen, dass eine familie xy den entscheidenden monetären beitrag leisten könnte.

wie im tagesspiegel artikel erwähnt, würde bei einer 80%igen kommerziellen nutzung nicht mehr genug raum für die aussereuropäischen sammlungen bereitstehen. diese sind aber in der lage 100 mio euro in das projekt einzubringen. geld das sonst für eine renovierung der derzeitigen dahlemer räumlichkeiten verwendet werden würde.
dies und die nichtabsetzbarkeit der spenden bei kommerzieller nutzung ist eine schwer zu überwindende hürde.

im übrigen finde ich die erweiterung der museumsinsel auf das geplante schloss und der damit verbundenen rückführung der aussereuropäischen sammlungen äusserst verlockend.
man denke noch an eine rekonstruierte bauakademie als architekturmuseum...das kulturzentrum museumsinsel würde dann vom schinkelmuseum in der friedrichswerderschen kirche über dom und deutsches historisches museum bis hin zum bodemuseum gehen.
alles ( bis auf dom ) zugänglich für jeden mit einer einzigen eintrittskarte für die mussen des preussischen kulturbesitzes.
traumhaft...allein meine füsse streuben sich bei diesem gedanken :)



Pilaster
Stammgast

Beiträge: 97


 

Gesendet: 22:45 - 27.09.2003

Und wenn Du dann an Chipperfield denkst, Prokovjev, straeubt sich auch Dein Kopf!
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 14:58 - 28.09.2003

Döner im Schloss

Der Kommentar

Das Stück spielt noch hinter verschlossenen Türen. Niemand von den Verantwortlichen will Farbe bekennen, und doch ist es durchgesickert: Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) will das Berliner Schloss als "Kommerz-Schloß" aufbauen. Nur noch 20 Prozent der Fläche sollen kulturell, der Rest mit Büros und einem Fünf-Sterne-Hotel belegt werden. "Das läuft", so der Präsident der Bundesarchitektenkammer, Conradi (SPD), sarkastisch, "auf Dönerbuden hinter Barockfassaden hinaus."


Schon seit Tagen waren Irritationen aufgekommen, dass der in einem mühsamen Abstimmungsverfahren erzielte Bundestagsbeschluss, das Schloss der deutschen Hauptstadt nach dem Vorbild des Warschauer Königsschlosses wieder aufzubauen, stillschweigend ausgehebelt werde. Seit dem Wagner-Event im ruinenhaften "Palast der Republik" schwante den Schlossfreunden nichts Gutes. "Offensichtlich soll bewiesen werden, der ,Palast" ist brauchbar, man kann ihn auf wunderbare Weise nutzen, warum kann er nicht stehen bleiben, wir haben für das Schloss ja sowieso kein Geld", sagte ein Mitglied der Gesellschaft Historisches Berlin.


Und nun das Papier aus dem Eichel-Ministerium, das auf der Sitzung der Arbeitsgruppe Schlossareal am kommenden Dienstag "zur Diskussion gestellt werden soll": Wenige Tage nach der "Götterdämmerung" im Palast scheint es die vermeintliche geheime Strategie der Schlossgegner zu bestätigen.


Als erster tauchte - erwartungsgemäß - der Bundesbauminister ab. Manfred Stolpe, der sich früher als energischer Schlossverfechter artikuliert hatte, ließ plötzlich verlauten: Kein Kommentar. Nicht einmal seine alte Position wollte der Pannenminister noch einmal bekräftigen. Sein Sprecher: "Es ist sicher nicht in unserem Sinne, ein unfertiges Papier zu diskutieren."


Aus dem Bundesfinanzministerium erschallt die Auskunft: "Wir haben gar nichts gesagt. Ich habe auch keine Sprachregelung hier." Das Abwehrverhalten des aus Hessen stammenden Bundesfinanzministers folgt einer gewissen Logik. Hessen ließ unter jahrzehntelanger SPD-Herrschaft seine Landesschlösser in einen erbarmungswürdigen Zustand versinken. Aber Berlin ist nicht Wiesbaden. Beim Schlossprojekt geht es um eine Bauaufgabe von nationalem Anspruch. Sie darf nicht zur Karikatur geraten.


Dankwart Guratzsch




Artikel erschienen am 27. Sep 2003 i.d. WELT
Kai
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 16:12 - 28.09.2003

Hoffentlich können sich diese "Rettet-den-ach-so-tollen-Palast-der-Republik"-Leute nicht durchsetzen!
"Beim Schlossprojekt geht es um eine Bauaufgabe von nationalem Anspruch"
Stimmt! Und nicht um den Erhalt eines (ähm) "Bauwerkes"
Kai
Kai
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 16:16 - 28.09.2003

Achja, ich habe noch eine Frage, die zwar eher mit dem Dom als mit dem Schloss zu tun hat, aber was soll's (wollte keinen neuen Thread dafür aufmachen):
Ist schon ein mal darüber nachgedacht worden, den Kuppeln des Doms die Laternen wiederaufzusetzten? Und wenn ja, wie teuer wäre das? Ich fände es nämlich absolut fantastisch, wenn der Dom und das Schloss wieder so aussehen würden, wie einst! Denn so wirkt der Dom ja ein wenig "schwerfällig" :komisch:
Kai
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:50 - 28.09.2003

@Prokovjev
Dann spendet eben jede Familie einen Flügel!

@Philipp
Hast absolut Recht...finde ich! Je mehr wieder steht, desto besser! Was dann genau darin abgeht, ist für mich zweitrangig!
Aber was will man dort komerzielles reinpacken, außer eben ein Hotel u. Büros ? Wie wärs denn mit den "Stadtschloss-Arkaden" ! Dann können die Mädels ihre H&M-Jeans und die Jungs ihre PC-Spielchen bei ProMarkt im Schloss kaufen !
Soll man lieber denn Eosander-Hof, zumindest als Hof (dann eben ohne hist. Fassaden) erhalten! Das senkt die Baukosten doch bestimmt auch um einiges, wenn man, anstelle eines Kongress-Centrums mit Plänarsälen etc., eben nur einen Hof mit 4 Wänden baut! Das Estrell-Hotel ist eines der größten Tagungs-Centrem Europas und es gibt noch das ICC! Wozu noch eins, welches deshalb bestimmt ohnehin nicht vollständig genutzt werden wird! Außerdem ist es bestimmt nicht sinnvoll, wenn man aus dem Planarsaal in den Schlüter-Hof sehen kann, sodass keiner mehr der eigentlichen Handlung der Konferenz folgt . Und für das Humboldt-Forum wird sich auch in den restlichen Räumen genug Platz finden lassen!....Sorry, waren nur wieder so ein Paar Gedanken, denen ich mal wieder freien Lauf lassen musste....
Pilaster
Stammgast

Beiträge: 97


 

Gesendet: 11:44 - 29.09.2003

OK, ich habe es soeben erfahren: In Vilnius wird das ums Jahr 1800 von den Russen zerstoerte Schloss wieder aufgebaut.

Diese Tatsache sollte doch allen Neinsagern das Wort in der Kehle ersticken lassen. Vilnius tut viel fuer seine Altstadt, saniert Plattenbauten und erinnert sich seiner Geschichte. Was also haelt Berlin so lange davon ab, das Stadtschloss wieder zu errichten?
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 11:48 - 29.09.2003

Mich wundert nicht,dass aus dem Finanzministerium blockiert wird.Eichel hat sich mal in einem Interview als Fan moderner Architektur bekannt.Er wollte sogar selb er Architekt werden und malt nach eigenen Aussagen auch während Besprechungen immer mal wieder Entwürfe aufs Papier.
Ich hatte das vor längerer Zeit hier schonmal gepostet.
Der Mann muss von seinem Posten weg,er ist sowieso kein guter Finanzminister und darf auf keinen Fall auch noch indirekt unser Stadtschloss blockieren.
In Hessen hat er auch die Schlösser vergammeln lassen,wie man in dem Zeitungsartikel nachlesen konnte.Er war schliesslich vorher dort Ministerpräsident.

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